Tief in den Sümpfen der Everglades forscht der geniale Dr. Dr. Paine nach einem Elixier, das Pflanzen blitzschnell wachsen lässt. Im Auftrag eines Lebensmittelkonzerns will er den Hunger auf der Erde besiegen und dafür den Nobelpreis einheimsen. Der fortschrittsgeile Forscher arbeitet fieberhaft an seinem Ziel und wird dabei hingebungsvoll unterstützt von der drallen Blondine Abbigail. Die Sexbombe vergöttert ihn. Dritter im Bunde ist der schwer verhaltensgestörte Assistent Dr. Jason R. Wood, dessen Onkel die Arbeit finanziert. Robin Wood möchte unbedingt ein wenig vom Ruhm seines Dienstherrn abbekommen und ebenfalls an Abbi knabbern HIER geht es weiter →
Papst Rupi I. ernannte Carsten Roehrig zum Leibfotografen und gestattete ihm, ihn exklusiv im Heiligen Kleid abzulichten
Während das katholische Kirchenoberhaupt sich noch darauf vorbereitete, in den Himmel aufzusteigen, traf ihn der Finger Gottes an seiner empfindlichsten Stelle: Der Heilige Vater wurde abgesetzt und ist nicht länger Papst! Papst Rupi I. sorgt künftig für frischen Wind. HIER geht es weiter →
War das eine Freude, wenn in früher Jugendzeit der Zirkus ins Städtchen kam! Bereits Tage zuvor klebten verwegen aussehende Männer farbenfrohe Plakate an Bäume, Zäune und Masten. Aus dem Nichts kamen sie wieder und errichteten über Nacht in einem Gewirr von Stangen, Seilen und Segeltuch ein gewaltiges Zelt. Bald trafen Güterwagen mit exotischen Tieren ein: Elefanten wurden entladen und im Triumphzug vom Bahnhof zur Festwiese begleitet. Rassige Rösser, mürrische Mulis, klapprige Kamele und braune Bären trotteten durch den Staub langer Straßen.
Zirkusluft verhieß Abenteuer, das war der Stallgeruch der großen, weiten Welt. Und wurde gar ein Schild mit der Inschrift „Junger Mann zum Mitreisen gesucht“ aufgehängt, dann träumten wir, uns heimlich aus der Villa Mama zu schleichen und dem Ruf ins Ungewisse zu folgen.
Mit dem Älterwerden verflüchtigte sich die Zirkusluft, und spätestens, seitdem ich offiziell „erwachsen“ bin, also wählen gehen, den Führerschein befristet abgeben und den Zusammenbruch von Euro-Staaten mit immer mehr Schulden verzögern darf, hat der Zirkus von anno Tobak seinen Reiz verloren. Dennoch schaue ich hin, wenn ein Plakat mit einem Clownsgesicht oder einem Männchen machenden Dickhäuter meinen Weg kreuzt, und das geschieht zuverlässig alle vier Jahre. Denn dann zieht der Politzirkus durchs Land
An diesem Wochenende lacht mich ein zwei Meter hoher, giftgrüner Papagei von einer riesigen Plakatwand an. Das Plappermaul heißt Henkel, wie mir von kundigen Zirkusfreunden verraten wird. Pardon, der Vogel wirbt natürlich nur für ihn, denn Herr Henkel ist ein ehrenwerter Mann der Berliner CDU, der selbst mal an die Futternäpfe will. An jeden zweiten Baum hat er deshalb ein Plakat mit dem sinnigen Hinweis „Ich bin ein CDU-Baum“ tackern lassen, um die Leute zum Besuch der Vorstellung anzulocken. Er träumt davon, mit seinen Leuten die regierende SPD zu beerben, die auf ihren Ankündigungen behauptet, sie würde „Berlin verstehen“.
Die attackierten Berlinversteher präsentieren statt eines exotischen Tieres lieber ihren Regierungschef Wowereit. Der Chefdompteur hält eine alte Dame wie einen zerzausten Tanzbären an der Hand und will damit wohl die mütterlichen Instinkte der zahllosen Seniorinnen von Sprayathen gewinnen. Tatsächlich ist ein enges Miteinandergehen der Generationen schon deshalb sinnvoll, weil nächtens die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet wird, auch wenn der Mond lediglich verhangen strahlt, und Schlaglöcher Tiefen haben, die an den pazifischen Marianengraben erinnern.
Mit sorgendurchfurchter Stirn und Augenringen galoppiert daneben Renate Künast für „Die Grünen“ durch das Manegenrund, dass die Sägespäne fliegen. Die Spitzenkandidatin bietet sich dem hochverehrten Publikum mit Sprüchen wie „Renate kämpft“ und „Renate arbeitet“ als spaßfreier Kraftprotz mit Wadenbeißermentalität an. Inzwischen hat die Kunstreiterin allerdings kalte Füße bekommen und in einem Meisterstück öffentlichen Ungeschicks „Renate geht“ verkündet. Manche Auftritte gehen eben mal daneben.
Wie es sich für einen großen Zirkus gehört, gibt es neben Stars und Schwergewichten auch einen Tross mit Zauberern, Jongleuren und Tanzmäusen. Das kleinste Lebewesen unter der Zirkuskuppel heißt FPD. Die Partei der Westerwillis, Wendehälse und Wackelpeter möchte an der Zwei-Prozent-Hürde abgeholt werden und lädt mit besonderem Pfiff zur großen Zirkusshow ein: Auf den Plakaten der inzwischen kaum noch wahrnehmbaren Partei prangt vor dem Kürzel ein rapsgelber Aufkleber. Die „neue“ FPD will damit andeuten, dass mit etwas Make-up alles viel besser läuft als in den Jahrzehnten zuvor. Ob das reicht, um bei der nächsten Vorstellung wenigstens die Karten abreißen zu dürfen? Sichtbares Merkmal der blassgelben Werbebotschaften ist jedenfalls, dass sie sich bereits bei leichtem Regen ablösen und entsprechend schnell vom Winde verweht werden.
Zu jedem Zirkus gehört auch ein kleiner Kitzel, der von mahlendem Trommelwirbel begleitet wird. Mal ist es der Dompteur, der seinen Kopf in den Rachen des Löwen legt und ihn dabei krault. Manchmal sind es atemberaubende Sprünge ohne Netz und doppelten Boden. Diesmal wirbt ein verbissen wirkender Grauschopf in schwarzer Ledermonitur für einen Motorradstunt im Raubtierkäfig. Es ist der Chef der braunen NPD, dessen Konterfei hoch oben und unerreichbar unter dem Kuppelzelt klebt. Lautstark will der Todesfahrer aus wolkigen Höhen heraus „Gas geben“. Offen bleibt bei dieser Losung, die auch direkt vor dem Jüdischen Museum prangt, wem er denn dieses Gas geben bzw. wen er ins Gas schicken will. Das wird sich wohl erst zeigen, wenn er freigelassen werden sollte, um mit steifem Am durch einen brennenden Reifen zu springen. In der großen Pause verteilt er derweil als Pausenclown lustige Kreuzworträtsel, deren Lösungswort „Adolf“ lautet.
Menschen, Tiere, Sensationen und ein wenig Nervenkitzel. Das Zirkusorchester setzt zum flotten Marsch „Einzug der Gladiatoren“ an und muntert mit Tusch und Fanfarenklängen auf. In die Manege drängen nun verwegene Akrobaten, die sich als Piraten verkleidet haben. Während sie mit blanken Messern zwischen den Zähnen in affenartiger Geschwindigkeit die Wanten entern, stürzen Go-go-Girls vom Team „Deutsche Angst“ in die Manege und zeigen Bilder von brennenden Autos, vermummten Männern und lodernden Fackeln. Ach, wäre es nicht furchtbar, wenn Piraten in die Parlamente zögen und dort Totenkopfflaggen hissten? Vielleicht würden sie gar Ministerin „Zensursula“ als Geisel nehmen? Nun weiß selbst der CDU-Papagei keinen Ausweg mehr und schweigt still.
Ratlos starrt das Publikum in die Zirkuskuppel
Sie ist jung. Sie ist wunderschön. Und sie spielt Sitar mit einer Virtuosität, dass der Atem stockt: Anoushka Shankar. Prinz Rupi traf die Tochter des legendären Sitar-Gottes Ravi Shankar. HIER geht es weiter →
Man nehme den wohl berühmtesten deutschen Opernkomponisten, sein bekanntestes Werk, den talentierten Spross eines modernen Komponisten, eine beliebte Schauspielerin und verfrachte all das in den Berliner Problembezirk Neukölln – fertig ist »Rheingold Feuerland«. – Doch ob das reicht? HIER geht es weiter →
Auf der Bühne ist ein altertümlicher Gerichtssaal mit geheimnisvollen Zu- und Abgängen zu sehen. Auf dessen rechter Seite hat Bühnenbildnerin Anna Viebrock eine Wartebank mit einem stabilen Aschenbecher vor einem Blumenfenster mit Orchideen und Kakteen aufgestellt. Hier kann auf das Urteil gewartet werden, ob im Gericht oder im Leben. HIER geht es weiter →
An den am 16. April 2002 mit 56 Jahren früh verstorbenen Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Herbert Wernicke und das von ihm geschaffene eigene Welttheater erinnert ein üppiger Bildband aus dem Schweizer Schwabe-Verlag. Für Wernicke-Fans unter den Opernfreunden ist die mit 350 Abbildungen reich geschmückte Gesamtwürdigung des Lebenswerks ein Muss.
Wernickes Werk ist ebenso Teil der Salzburger Festspielgeschichte wie er an den Opernhäusern von Frankfurt bis Madrid eindrückliche Spuren hinterließ. Schwerpunkt seiner Arbeit war Basel. Sein Verständnis von Bühnenbild war eine Raumidee, in der sich die Handlung organisch entwickeln kann. Es ging ihm dabei nicht um die pure Bebilderung eines Raumes beziehungsweise um Dekoration als um ein weitgehend ebenso abstrahiertes wie komplexes Gesamtbild.
Herbert Wernicke fühlte sich künstlerisch dem Barock und damit der Vorstellung der Bühne als Allegorisierung von Wirklichkeit verpflichtet. Die Malerei spielte in seinen Arbeiten stets eine deutliche Rolle. Stark setzte er auch auf tragende Symbole im Bühnenbild. Mehrfach tauchte in seinen Inszenierungen ein Flügel auf. Das Tasteninstrument steht als Gleichnis für das Kunstverständnis des aufgeklärten Bürgertums, das den schönen Künsten in seinem Denken weiten Raum gibt und sie hegt und pflegt. Kunst wird als befreiender Moment gefeiert, der vom Dunkel der realen Welt abhebt und sich gleichzeitig ausdrücklich vom kunstfeindlichen Kleinbürgertum distanziert.
Seinem Verständnis von Bühne als Gesamtkunstwerk entsprach seine Arbeitsteilung: Wernicke war Regisseur, Bühnenbildner, Beleuchter und Kostümbildner in einem. Um sich herum scharte er nach dem Werkstattprinzip Assistenten und Mitarbeiter, denen die Umsetzung seiner Entwürfe oblag. So schuf er ein ihm eigenes Bühnenuniversum, in das er die Sänger begleitete. Kritiker nannten dies Wernickes Welttheater.
Als Beispiel für seine Kunst sei die Inszenierung von Wagners Tetralogie Ring des Nibelungen zitiert. Die Szenographie bestand aus einem festen Bühnenbild für alle vier Teile: Der Bühnenraum wird beherrscht von einem fensterartigen Mauerdurchbruch, der den Blick auf ein faszinierendes Alpenpanorama freigibt. Hoch oben thront Walhall, die von den Riesen Fasolt und Fafner im Auftrag Wotans erbaute Götterburg. Allein durch die unterschiedliche Beleuchtung erscheint der Hintergrund mal erhaben prunkvoll, mal dekadent luxuriös, mal morbid und dem Untergang geweiht. Im Vordergrund agieren die Sänger.
Der vorliegende Bildband bietet neben 13 Aufsätzen, die kundig versuchen, sich der Regiewelt Wernickes anzunähern, einen eindrucksvollen Teil vom Werden einer Inszenierung. Anschaulich lässt sich der Weg einer Oper von einer Raumidee über Zeichnungen, Entwürfe, Modelle und Kostümbilder bis zu Proben und zur Aufführung nachvollziehen. Wernicke selbst beschrieb diesen Prozess wie folgt: Es ist wie bei jedem Stück, das erstmals aus so einem Urschwamm entsteht, eine Forschungsaufgabe: dahinterzukommen, was gemeint sein könnte, und das mit der eigenen Welt in Verbindung zu bringen, um durch Träume, Visionen oder auch etwas, was man im Alltäglichen sieht, eine Materialsammlung im Kopf zu veranstalten. Daraus entstehen dann manchmal Bilder und manchmal nicht.
Herbert Wernicke
Regisseur. Bühnenbildner. Kostümbildner
Schwabe Verlag Basel
ISBN 978-3-7965-2590-2
Statistiken sind eigentlich immer superverdächtig, zumal sie von vielen Seiten aus höchst unterschiedlich betrachtet werden können. Da mich aber heute bei Reparaturarbeiten an diesem Blog der Weg auf einen Datenfriedhof führte, stolperte ich über eine Zahl, die mich erstaunte: Exakt 1.046.308 Leser haben im Laufe der Jahre diesen Blog besucht. Mit dieser stolzen Zahl hatte ich keinesfalls gerechnet.
Eine Million Leser!
Hinzu kommen, um die Statistik zu zitieren, 304.266 Besucher des Blogs der Literaturzeitschrift, 140.289 Leser des OpernBlogs und 40.422 Gäste meines im Dornröschenschlaf liegenden KunstBlogs. Wer gern rechnet, der kommt auf insgesamt mehr als 1,5 Millionen Leser. Das sind stolze Zahlen, und ich danke allen Freunden, Förderern und Fans, die dieses phantastische Ergebnis ermöglichten. Für sein Durchhaltevermögen und seine unverwüstliche Treue liebe ich mein hoch verehrtes Publikum und sage allen Gästen herzlich:
Dankeschön!
Dankeschön auch für die 23.902 Kommentare, die allein auf diesem Blog hinterlassen wurden und Interessenten ein weites Feld für die Untersuchung des Phänomens Blogosphäre eröffnen.
Allerdings glaube ich, dass der Zenit des Bloggens seit einiger Zeit überschritten ist. Kurznachrichtendienste wie Twitter, Facebook und Google+ haben viele abgezogen, die früher ausführlich bloggten. Dies gründet meines Erachtens in dem geringeren Aufwand, der viele Netzbürger verleitet, immer kürzere Äußerungen in den virtuellen Raum zu pusten. Gleichzeitig sinkt die Aufmerksamkeitsspanne durch das überbordende Informationsangebot und führt zu einer oberflächlicheren Betrachtung der Zeitläufe.
Ich bin gespannt, wie die Entwicklung weitergeht
Typische Original-Graffiti von Miss.Tic an einer Häuserwand in St. Germain, Paris: „Les actes gratuits ont ils un prix?“ etwa: „Haben kostenfreie Handlungen/Akte (k)einen Preis?“ Foto: ©Ruprecht Frieling
Wer die Arbeiten des Londoner Graffiti-Künstler Banksy kennt und schätzt, der wird bei einem Paris-Bummel sicherlich auch schon auf Arbeiten von Miss.Tic gestoßen sein. Die Künstlerin mit dem doppelbödigen Namen besprüht Mauern und Häuserwände mit schwarz-roten Schablonen und verbindet bevorzugt klischeehafte Frauenbilder und poetische Wortspiele.
Die plakativen Arbeiten von Miss.Tic sind von rauer Herzlichkeit und sprühen ein Lokalkolorit, das durchaus als Pariser Charme bezeichnet werden kann. Ihre Frauenbilder entstammen Frauenzeitschriften, die sie verfremdet. Sie selbst sagt dazu: Ich entwerfe aus ihnen ein bestimmtes Image der Frau, nicht um es zu bewerben, sondern um es zu befragen. Ich unterziehe weibliche Positionen einer Art Inventur. Welche Haltung wählen wir, um zu existieren?
Miss.Tic bezieht als Künstlerin und als Frau in der Stadt und in der kreativen Welt Stellung. Kreieren heißt für die 1956 in Paris geborene Graffiti-Poetin, Widerstand zu leisten. Sie meint, allem widerstanden zu haben, nur manchmal der Liebe nicht und niemals dem Humor.
Die Tochter eines Tunesiers und einer Normannin verlor im Alter von zehn Jahren ihre Mutter durch einen Autounfall. Früh floh sie aus dem derart zerstörten Elternhaus und trieb sich in den Cafés und Cabarets von St. Germain und St. Michel herum. Im Georges in der Rue de Canettes und im Bâteau ivre in der Rue Contrescarpe rezitierte sie Gedichte von Jules Supervielle, René Char, Jean Cocteau und Jacques Prévert. Die Wirklichkeit um sie herum zerfetzte ihr romantisches Bild von St. Germain: Sie traf auf versoffene Genies und Künstler, die sich maßlos überschätzten.
Mit einem Freund verließ sie 1980 Frankreich und zog nach Los Angeles. Dort kamen gerade Hip-Hop und Street Art auf. Im Zuge der Bewegung entstanden bemalte Häuserwände, die schon aus der mexikanischen Revolutionskunst bekannt waren. 1983 kehrte Miss.Tic wieder nach Paris zurück. In jeder Zeit verließen die ersten Künstler ihre Ateliers, übermalten Werbeplakate, bemalten Bauzäune und Wände. 1985 trat sie selbst mit Schablonenbildern in Erscheinung. Im 14. Arrondissement sprühte sie ihre ersten Wortbilder auf Häuserwände. Sie verband von Anfang an ihre Motive mit Textzeile und Signatur.
Miss.Tic erklärt sich weder politisch noch will sie Feministin sein. Sie hat ihre eigene Sicht auf die Dinge. Ihre Arbeiten wurden mal von links, mal von rechts angegriffen, bisweilen sogar von Hardcorefeministinnen, denen ihre Arbeiten zu glamourös und sexy sind, übersprüht und überklebt. Lakonisch sagt sie dazu: Es ist nicht die Rolle des Künstlers, von allen geliebt zu werden. Bewusst überlässt sie die Interpretation ihrer Arbeiten auch dem Betrachter und hat keine Lust, irgendetwas zu erklären, zumal ihre Graffiti oft in direktem Bezug zur Umgebung steht.
1999 wurde die Künstlerin in einem Aufsehen erregenden Prozess wegen Sachbeschädigung zu 22.000 Franc Strafe verurteilt. Ausgerechnet dieser Prozess verschaffte ihr einen Karrieresprung. Sie wurde vom Status einer Straffälligen, die mit der Spraydose (französisch: la bombe) hantierte, zu einer anerkannten Künstlerin befördert, deren Genehmigungsgesuche seitdem akzeptiert werden. So sind ihre Arbeiten heute weniger als nächtliche Überraschungsangriffe à la Banksy zu sehen sondern als geplante Kunstaktionen im öffentlichen Raum, die viele Kunstfreunde nach Paris lockt.
Jorinde Reznikoff und KP Flügel haben Miss.Tic in einem Büchlein zu Wort kommen lassen, das in der Edition Nautilus erschienen ist. Wer sich ausführlicher mit der Pariser Graffiti-Künstlerin befassen möchte, der wird mit diesem autobiographisch angelegten schlanken Werk ausgezeichnet bedient:
Jorinde Reznikoff
Bomb it, Miss.Tic! Mit der Graffiti-Künstlerin in Paris
Edition Nautilus 2011
ISBN 978-3-89401-738-5
Bis zum 30. September findet im Institut Français Berlin, Kurfürstendamm 211, eine Ausstellung von Miss.Tic statt.
Mein Postfach blinkt, ich eile hin Gummibaer007 hat einen meiner Blogeinträge kommentiert. Gleich will ich antworten, da fragt Erlebnischris auf Twitter, ob ich zum nächsten Barcamp nach Braunschweig komme. Äh, wann war das noch mal? Writingwoman lacht mich an und lädt ein, ihr neuestes YouTube-Video zum Thema Verlagssuche anzuschauen. Ein Klick auf den Link, schon ist sie im Bild.
Huch, mein Postfach quillt schon wieder über. Zwölf neue Mails in nur zwei Minuten darunter ein Hinweis von tembo auf seine Rezension eines meiner E-Books auf Amazon. Das muss ich lesen, vielleicht lässt sich daraus ein neuer Tweet machen, denn ich habe schon seit Ewigkeiten nichts mehr getwittert. Meine knapp 9.000 Follower könnten denken, ich sei faul oder schon gar nicht mehr existent. Die Twitter-Timeline rast im Hintergrund.
Dabei will ich doch endlich diese Kolumne schreiben
H I E R (Bitte klicken) geht es weiter.