Sie ist jung. Sie ist wunderschön. Und sie spielt Sitar mit einer Virtuosität, dass der Atem stockt: Anoushka Shankar. Prinz Rupi traf die Tochter des legendären Sitar-Gottes Ravi Shankar.
Prinz Rupi: Anoushka, vor vierzig Jahren interviewte ich deinen Vater, der zuvor die Beatles in die Geheimnisse des Sitarspiels eingeweiht hatte. Du warst damals noch nicht auf der Welt, heute repräsentierst Du den Namen Shankar. Ist es eine Bürde, die Tochter von Ravi Shankar zu sein?
Anoushka Shankar: Natürlich bin ich seine Tochter, das ist unbestreitbar. Aber wenn Leute von einer Bürde sprechen, dann vergessen sie, dass es auch ein Privileg ist. Alles ist eine Frage der Sichtweise. Ich lernte sehr viel von ihm, er unterrichtete mich.
Prinz Rupi: Ich traf ihn in Zeiten des Flower Power. George Harrison wurde von ihm unterrichtet, Songs wie »Norwegian Wood« entstanden. Die Rolling Stones setzten die Sitar in »Paint it black« ein. Damals hieß es, auf der Sitar liege ein Fluch: Jeder, der das Instrument unberufen spiele, müsse sterben. Ist da was dran?
Anoushka Shankar lacht, schüttelt den Kopf, hebt die Hände: Nein, nein. Davon habe ich wirklich noch nie gehört!
Prinz Rupi: Du hast mit vielen großen Musikern gespielt: im Bereich der klassischen Musik mit dem großen Cellisten Rostropowitsch, im Jazz mit Herbie Hancock und anderen Großmeistern. In welche Kategorie passt die Musik, die Du machst?
Anoushka Shankar: Ich spiele klassische indische Musik. Diese Musik nach westlichen Kategorien in Schubladen zu pressen, funktioniert nicht. Sie passt in keine der westlichen Kategorien.
Prinz Rupi: Eins deiner Alben heißt »Traveller«. Was soll damit gesagt werden? Spielt der Titel auf dein Leben zwischen England, Indien und den USA an oder geht es um die Reisen der Musik zwischen Indien und Europa?
Anoushka Shankar: Der Titel bezieht sich auf mich und meine Reisen um die Erde ebenso wie auf meine Reisen als Musikerin, um die Verbindungen zwischen der indischen Klassik und den spanischen Traditionen des Flamenco kennenzulernen.
Prinz Rupi: Im Rahmen der Völkerwanderung sind Inder nach Europa gegangen und haben sich unter anderem als Gitanos (gypsies) im heutigen Spanien niedergelassen. Sie brachten ihre Musik mit und Musikwissenschaftler glauben, das könnte der Flamenco gewesen sein. Diese gemeinsame Wurzel ist Gegenstand deines Albums.
Anoushka Shankar: Genau. Als ich aufwuchs und Flamenco hörte, fühlte ich mich bereits dieser Musik verbunden, ohne den Grund dafür zu verstehen. Heute bin ich überzeugt, dass es eine enge Verbindung gibt zwischen der klassischen indischen Musik und dem Flamenco. Darum geht es in dem Album.
Prinz Rupi: Würden Zuhörer in Indien diese Verbindung hören können, wenn beispielsweise ein Altmeister wie Manitas de Plata dort spielte?
Anoushka Shankar: Ich denke schon. Ich beschäftige mich mit dem klassischen, reinen Flamenco. Die modernen Formen sind stark vom Jazz beeinflusst und sind entsprechend weit von der klassischen indischen Musik entfernt.
Prinz Rupi: Was kann dem deutschen Zuhörer über diese Musik gesagt werden, der Gypsy-Music vielleicht eher mit wilden Feten um lodernde Lagerfeuer assoziiert und dann auf klassische indische Musik stößt?
Anoushka Shankar: Man muss nicht unbedingt etwas über diese Musik wissen, um sie zu mögen. Das gilt wohl überall auf der Welt.
Prinz Rupi: Die Sitar, auf der du spielst, ist ein wundervolles Instrument. Hast Du ihr einen Namen gegeben?
Anoushka Shankar: Ich nenne sie einfach mein Baby.
Prinz Rupi: Mit deinem Sohn Zubin hast Du damit schon zwei Babys.
Anoushka Shankar: Eigentlich sogar drei! Ich habe nämlich zwei Sitars, auf denen ich spiele. Meine Instrumente wurden in unserer Familie aus Mahagoniholz gefertigt.
Prinz Rupi: Ein Instrument mit 21 Saiten?
Anoushka Shankar: Es gibt zwischen 19 und 21 Saiten, die über Wirbel und bewegliche Messingbünde gestimmt werden. Das ist abhängig davon, ob man eine dritte Rhythmussaite braucht, die ich aber nicht benötige.
Ich würde gerne für die Völkerverständigung von Anoushka adoptiert werden.
Ich halte Dir gern einen Platz hinter mir in der Warteschlange frei
Danke! Schön, dass es noch echte Freunde gibt. 😉
Mensch Rupi:
Wenn Du schon Connections zu der Familie hast, kannste mir nicht ein Date mit Norah Jones vermitteln???
🙂
Die Welt braucht viel mehr solche Menschen. Und mehr Musik!
(mit mehr solche Menschen meine ich auch welche wie dich, lieber Rupi, die solch interessante Dinge im Netz verbreiten. Und mit Musik meine ich gute Musik aller Couleur)
da schließe ich mich ganz ohne Einwände an.
Schön, dass Du uns diese Musik näher bringst.
Norah fragt schon, warum Du sie nicht mehr anrufst
jetzt mal im ernst: hat sie dir einfach so audienz gewährt oder wieviel jahre mußtest du dich voranmelden??
Ich musste ein Leben lang warten 😉
Kann ich mir vorstellen!
Leider kann ich mir die Roaming-Gebühren nicht mehr leisten, und sie verdient derzeit etwas besser als ich…
… typisch Frau: selber mal anrufen, geht dann natürlich gar nicht!
🙂
Ich kann das hier leider nicht hoeren, das Video ziehe ich mir spaeter rein.
¿Wann kommt denn ein Keith Richards-Interview?
Gerade in Deinem Fall kann ich das überhaupt nicht verstehen. Verwöhnte Mädels!
Als Hartz 4ler tauge ich derzeit nicht als Statussymbol!
Wer will schon einen Ferrari, mit kaputter Benzineinspritzung?
Und da ich ale Ferrari eben nur auf elf Pötten laufe, wollen sich die schönsten Frauen dieser Welt nur heimlich mit mir treffen, da sie die Reparaturkosten scheuen!
Und ich dachte Norah wäre da anders…
🙂
Lebende Legenden unter sich. Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen.
Das darf ich nicht veröffentlichen – ist nicht jugendfrei 😉
echt?
wamm kommt denn ein nicht jugendfreies frieling-interview??
und wer ist die interviewerin?
😉
Spielt Ravi noch? Oder gar mit seiner Tochter im Duett?
bei den klängen muss ich an vergangene wild loderne feten denken…
schön wars und ist`s noch immer
Man darf also gespannt sein…?
🙂