Der Hofnarr ist ein Zwitter. Sein Einfluss ist unberechenbar, hoch steht er in der Gunst seines Herrschers. Besessen von der Fähigkeit, Zugang zum Ohr des Mächtigen zu finden, agiert er hoch oben in der Zirkuskuppel. Das Publikum beäugt ihn derweil argwöhnisch aus sicherer Distanz. Vertrauen wird dem Hofnarren selten geschenkt, zielgerichtete Informationen und Gerüchte sind seine Tageskost. Wenn es seinem jeweiligen Herrn gefällt, erhält der Hofnarr Applaus. Fällt er in Missgunst, ist alles vergessen, was er tat. Die Claqueure beugen sehr bald das Haupt vor seinem Nachfolger.
»Das ist mein Freund nicht, der die Sonne nicht mag«
Cäsar Flaischlen
Wenn unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen und nicht miteinander reden (können), kann es schnell zum Zusammenprall kommen. Oder frei nach Brecht: Was ist ein Angriff auf eine Straßenbahn gegen einen Angriff auf einen Kontinent?
An der einstigen Prachtstraße, die in die Stadt führte, wurde viel gebaut und gemacht. Das anno Tobak zur Parade von Pferden und Kutschen geschaffene großzügige Straßenbild entwickelte sich zur Durchfahrtsstraße. Die Fahrbahn prahlt in beiden Richtungen mit mehreren komfortablen Spuren. HIER geht es weiter →
Wird literarische Qualität unter Self-Publishern eigentlich ebenso großgeschrieben wie unter Autoren, die für Verlage schreiben? Zahlreiche Kritiker auch aus den eigenen Reihen unterstellen der Masse der Autoren auf eigene Kosten, aus Ruhmsucht und Geldgier »Schrott« zu produzieren. Einige wehren sich nun dagegen. Doch wo liegt die Wahrheit?
Ein Gastbeitrag von Heike Pohl, TEXTWERK
Lieber Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen,
es hat eine ganze Weile gedauert, bis unser beider Wege einander kreuzten. Zu verdanken habe ich diese Zufallsbekanntschaft dem Aufbau-Verlag und der Wiederentdeckung Ihres wunderbaren Romans Jeder stirbt für sich allein.
Namentlich sind Sie mir freilich längst zuvor begegnet und ich wünschte, Ihr bewegender und zugleich beängstigender Roman würde zur Pflichtlektüre an deutschen Schulen. HIER geht es weiter →
Horst A. Bruno ist ein Phänomen: Er malt und schreibt seit mehr als einem halben Jahrhundert, verbirgt seinen Klarnamen aufgrund gesellschaftlicher Zwänge unter einem Pseudonym und ist immer noch ganz vorn dabei, wenn es um die Nutzung neuer Medien zur Verbreitung seiner Kunst geht. Ruprecht Frieling besuchte den 1938 geborenen Osnabrücker Blogger, Querdenker, WebARTisten und Dada-Nerd, der als Brunopolik durch die virtuelle Welt turnt. HIER geht es weiter →
Prinz Rupi interpretiert »Der Hase im Rausch«
Das Gedicht »Der Hase im Rausch« ist ein Klassiker. Es handelt sich dabei um eine in Versform gefasste Fabel aus der Feder Sergej Michalkows aus dem Jahre 1945. Ins Deutsche übersetzt wurde das Gedicht erstmals 1955. Die hier verwendete Übersetzung stammt von Bruno Tutenberg. HIER geht es weiter →
Kollegen, die sich vor die Schreibmaschine setzen und auf einen Rutsch druckreife Texte in die Tasten hauen, habe ich immer bewundert. Ich kenne Autoren, die es in einer einzigen Nacht geschafft haben, einen Science-Fiction-Roman zu verfassen und diese Leistung dutzendfach vollbrachten. Das Manuskript würdigten sie dann keines weiteren Blickes. Sie sandten es direkt an ihren Verlag, der es redigierte und herausgab. – Ich kann das nicht, aber um beim Schreiben kontinuierlich Leistung zu erbringen, nutze ich die klassische Regel »Nulla dies sine linea« = »Kein Tag ohne Zeile«. HIER geht es weiter →