Unter dem prinzlichen Weihnachtsbaum treten Killerkekse äusserst raffiniert als Nussmürbchen auf
Backen zum Advent
Heute:
Wie backe ich Killerkekse Das Geheimrezept
Aus dem geschätzten Leserkreis meines Buches »Angriff der Killerkekse« erreicht mich stets ein- und dieselbe Frage: Es geht darum, das Geheimnis der Killerkekse zu lüften, jener legendären Spezialität, die Flügel verleiht und helfen kann, die Pforten der Wahrnehmung zu öffnen.
Seitdem ich mich unter dem Druck der Öffentlichkeit einverstanden erklärte, das streng gehütete Rezept frei zu geben, werde ich mit Zuschriften überschüttet. Stellvertretend für Millionen begeisterter Leser äußerte sich im Vorfeld Herr Flogni: »Dass du dann auch noch das Rezept für dieses köstliche Rezept freigeben willst, macht die Sache umso interessanter. Es könnten glatt meine neuen Lieblingsplätzchen werden«. Die Schriftstellerin Nurel aus Hohen Neuendorf erklärt, sie würde »gern mal einen probieren«, und Fräulein Ormuz aus Ilmenau fordert lautstark: »Ich will auch Keksdiät machen !!!«
Das Rezept des magischen Gebäcks:
Folgende Zutaten werden für die Plätzchen benötigt:
50 g Butter
125 g Margarine
4 Eigelb
1 komplettes Ei (ohne Schale)
2 Päckchen Vanillezucker (ohne Tüten)
500 g Mehl
Munter geht es los: Butter, Zucker und Eigelb schaumig rühren. Restliche Zutaten dazugeben und gut durchkneten. Der Teig wird dann in den Kühlschrank gestellt.
Magische Zutaten vom Fachhändler
Während der Teig ruht, springen wir in den nächsten fahrbaren Untersatz und machen einen Einkaufsbummel nach Holland. Dort besuchen wir einen »Coffee Shop« und erwerben zehn Gramm der Heilpflanze Marihuana. Diese ist derzeit in deutschen Landen illegal und deshalb nur unter der Hand auf Schulhöfen, in Szenekneipen und an Bahnhöfen erhältlich. Ein Bezug aus kontrolliertem Anbau ist auf jeden Fall vorzuziehen.
Wieder daheim zerdrücken wir die Pflanzenteile in einem Mörser zu feinem Gras. Der Teig wird ausgerollt, und das Pulver großzügig über die Masse verteilt. Dann stechen wir mit einem umgedrehten Eierbecher die Plätzchen aus und bestreichen sie mit Eigelb.
Zauberworte für magisches Gebäck
Abschließend verdunkeln wir die Küche, entzünden Räucherwerk und verneigen uns drei Mal vor dem Backblech. Dabei ruft der Zuckerbäcker jedes Mal deutlich »MUTABOR!« und erinnert sich an das Märchen von »Kalif Storch«.
Der Kalif Chasid zu Bagdad kaufte danach bei einem Krämer ein Zauberpulver, womit er seine magischen Plätzchen würzte. Mit diesen Keksen konnten er und sein Großwesir sich in Störche verzaubern. Sie vergaßen aber den Zauberspruch und konnten sich nicht mehr in Menschen zurückverwandeln. Beide machten sich auf den Weg, um Hilfe zu suchen. Sie kamen zu einer Ruine, wo ihnen eine verzauberte Prinzessin weiterhalf. Wieder erlöst, kehrten sie zu dritt in den Palast zurück und verzehrten glücklich bis zu ihrem Lebensende ihre geliebten Killerkekse.
Das vergessene Zauberwort lautete Mutabor und bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt ich werde verwandelt werden. Damit uns nicht das Schicksal des Kalifen ereilt, legen wir bereits den Zauber beim Zubereiten auf die Glückskekse.
Killerkekse sparsam genießen
Nach diesem Ritual backen die Köstlichkeiten etwa zehn Minuten bei 200 Grad im Ofen. Goldgelb lachen sie uns entgegen und wollen am liebsten gleich verzehrt werden. Doch Vorsicht!
Wer zum ersten Mal Killerkekse nascht, sollte sich mit einem Plätzchen begnügen. Es ist angeraten, die Köstlichkeit in einer angenehmen Atmosphäre zu genießen. Die Wirkung entfaltet sich erst nach einigen Stunden und kann durchaus einen halben Tag andauern. Deshalb ist der Verzehr in den Abendstunden sinnlos, der schönste Teil würde glatt verpennt.
Am besten ist es, am frühen Nachmittag ein Plätzchen zu genießen und sich dann auf einen besinnlichen Adventsabend zu freuen. Dann bitte auf einem weichen Sofa Platz nehmen, Kerzen entzünden, entspannende Musik auflegen und zu meinem Buch »Angriff der Killerkekse« greifen. Denn dort wird verraten, was dem passiert, der zu viele Killerkekse verschlingt. Guten Appetit! Wer das Büchlein immer noch nicht in Griffnähe hat, bekommt es zum Preis von nur 14,80 signiert, liebevoll verpackt und portofrei direkt vom Autor. (E-Mail an frieling@aol.com mit Versandadresse genügt).