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Künstler und Freund
Der niederländische Ausnahmekünstler Jan Bouman ist am 16. Juli 2019 um 17:15 auf seine letzte Reise gegangen. Jan war ein halbes Jahrhundert lang mein bester Freund. Ich danke einem wundervollen Mann für fünfzig lange Jahre unverbrüchliche Freundschaft.
Kennengelernt habe ich Jan Bouman in den wilden 68er-Jahren im damaligen Westberlin. Er bewohnte mit seiner wundervollen Frau, der Künstlerin Beatrix Fey und ihrem 1969 geschlüpften Sohn Silvan eine Zwei-Zimmer-Dachgeschosswohnung mit Aussenklo im Kreuzberger Mehringdamm 49. Diese Wohnung übernahm ich von Familie Bouman, als sie nach Enschede zogen.
Jan Bouman wurde am 11. Oktober 1945 im niederländischen Enschede geboren. Er ging nach Westberlin und besuchte von 1968 bis 1973 die Hochschule für Bildende Künste in Westberlin. Dort stellte er im Mai-Salon des Hauses am Lützowplatz aus, und ich entdeckte seine Bilder.
Es folgten zahlreiche Einzelausstellungen in Berlin, Göttingen, Amsterdam, Utrecht, Eschede, Deventer, Hengelo, Den Haag, Zwolle.
Den ersten Katalog mit Arbeiten von Jan Bouman veröffentlichte ich 1983 unter dem Titel »Ebenen der Wirklichkeit« in meinem damaligen Berliner Verlag. Der Titel ist bisweilen noch antiquarisch lieferbar.
Das Vorwort zum Katalog schrieb ich unter Pseudonym, da Jan den Text auf niederländisch übersetzen wollte. In dem Sprachumfeld klang „Johannes Baathorn“ holländischer und seriöser als „Ruprecht Frieling“.
Der Katalog schuf einen Einblick in Boumans eigene, unverwechselbare Bildsprache. Diese lässt sowohl Einflüsse der Meister der Altarbilder des Münsterlandes, flämischer Primitiver, Hieroynmus Bosch und Pierro della Francesca bis hin zu Max Beckmann, de Chirico und Dali erkennen.
Homepage des Künstlers: www.janbouman.com
Lebensbilder von Jan Bouman
Illustrationen von Jan Bouman
Zahlreiche Pastelle von Jan Bouman entstanden in unserem gemeinsamen Zusammenwirken. Häufig war mein Wappentier, die Schnee-Eule, Gegenstand der Arbeiten. Die Zusammenarbeit mit Jan Bouman war stets eine besondere Freude: Er verstand es meisterhaft, Bilder, von denen ich eine genaue Vorstellung in meinem Kopf trug, diese aber nur verbal wiedergeben konnte, zu verstehen und zu visualisieren.
Buchtitel von Jan Bouman
Jan Boumans Illustrationen fanden häufig Verwendung als Titel. Für meine Lebensabschnittsgeschichte „Der Bücherprinz“ malte und zeichnete er eine Schneeeule, die Bücher aus einem Zylinder zaubert. Von dann an bestellte ich Eulen-Pastelle in allen Variationen.
… er hat uns die schönsten BücherSchneeEulen hinterlassen, die gibt!
Das Beste ist: sie werden ihm noch so manche Botschaft hinterhertragen – mitten hinein in den Künstlerhimmel.
Auf die Freundschaft!
Danke ❣️
Danke für die vielen Fotos, Ruprecht; Du schreibst, es gebe noch antiquarisch die „Ebenen
der Wirklichkeit“? Ich würde gern ein Exemplar haben (kaufen), da meins in 4o Jahren zu
einer Lose-Blatt-Sammlung geworden ist. Viele Grüße: Berend.
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Schau mal hier: https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=6933827621&searchurl=hl%3Don%26sortby%3D20%26tn%3Dwirklichkeit&cm_sp=snippet-_-srp5-_-image10
Jan Bouman, der beste Künstler für mich! Ich wohnte in Berlin Kreuzberg in der gleichen Straße . Ich glaube sogar 2-3 Häuser weiter, aber kannte ihn nicht. Keiner von den Leuten um mich herum. Dann zog ich zum Tempelhofer -Ufer mit Blick auf den Kanal und auf der anderen Seite des Kanals war der Osten. Das ganze Haus war mit Studenten belegt, die immer die nächste Demo planten. Es war wie eine WG, nur das jeder seine eigene Wohnung hatte. Abends trafen wir uns oft in der Schaubühne und redeten uns die Köpfe heiß. Die Demos machte ich nie mit, aber ließ sie machen und fand sie richtig.(ich wollte keinen Backerstein an den Kopf bekommen, denn die flogen rum) Ich war mit Volker Ludwig zusammen und er auch noch mit einer Schauspielerin Barbera u. noch was, den Nachnamen weiß ich gerade nicht, ich bin zu faul jetzt ihre vielen Schallplatten zu sehen (habe ich alle noch) „…spiel nicht mit den „Schmuddelkindern…“ und Doof bleibt Doof… Kennst du bestimmt. Volker Ludwig und ich heirateten. 27Jahre mit regelmäßigen Unterbrechungen.. Das war damals so und eine Ehe konnte mit dieser Einstellung nie langweilig werden. Donnerwetter, das waren aufregende Zeiten… Ich fand alles prima so wie es war. Dann ging ich nach Amsterdam verliebte mich in einen Journalisten von der Het Parol. Wir wollten heiraten und plötzlich fiel mir ein, dass ich blöderweise schon verheiratet bin. Das hatte ich total vergessen… usw. Tja , das waren Zeiten. Diese Heiraterei fand ich, für unser Leben damals, ziemlich überflüssig. Das wollten doch nur Eltern und diese Spießigkeit wurde uns ins Gehirn gemauert. Eltern prägten ja doch noch.
Deinen wunderbaren Künstler Jan Bouman lernte ich leider nie kennen. Ich wusste gar nichts von ihm. Schade!