Laut Impressum erscheint das Jahrbuch für Autoren/Autorinnen zwar erst im November 2010, tatsächlich liegt es aber bereits ein Jahr früher vor, und das ist gut so.
Auf 800 Seiten haben die Herausgeber Gerhild Tieger und Manfred Plinke rund 3000 Adressen und Informationen für angehende Autoren gesammelt, die Hilfestellungen bei der Kontaktaufnahme mit Verlagen und der Verwirklichung des von vielen gehegten Wunsches, gedruckt zu werden, geben wollen.
Herausragend an dem Jahrbuch ist, dass nicht ausschließlich Adressen gesammelt wurden. Vielmehr sind die insgesamt zehn Kapitel des Kompendiums angereichert durch kurze Artikel und Betrachtungen. So beschreibt beispielsweise Thomas Hürlimann, wie er in einer Klosterschule im wahrsten Wortsinn zum Schriftsteller geschlagen wurde. Louise Doughty, die Kurse für kreatives Schreiben gibt, erinnert sich daran, wie es war, eine Schriftstellerin zu sein, die noch nichts veröffentlicht hat: Man beißt sich mehr schlecht als recht durch und kommt mit Leuten in Kontakt, die ausgesprochen abweisend sein können. Dies gilt wohl auch für etablierte Autoren, die gern vergessen, dass es einmal eine Zeit gab, in der noch nichts von ihnen erschienen war, und nun pauschal alle die Möchtegernschriftsteller verachten, die nach ihnen versuchen, sich gleichfalls zu etablieren.
Vor diesem Hintergrund macht das Jahrbuch Mut zur Kontaktaufnahme mit potentiellen Abnehmern und zum Manuskriptversand. Dazu bietet es eine enorme Fundgrube, indem es in den Bereichen Theater, Hörmedien, Film und TV, Autorenförderung und Buchmarkt wichtige Adressen sammelt. Eine Besonderheit dabei ist, diese Adressen mit Auskünften zu ergänzen, aus denen hervorgeht, ob und in welcher Form Manuskriptangebote erwünscht sind.
Diese Zusatzinformation ist von besonderer Bedeutung bei der Verlagsuche, entsprechend nehmen die Adressen der Buchverlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch den größten Teil des 800 Seiten starken Branchenhandbuches in Beschlag. Ergänzend gibt es Tipps zur Manuskriptgestaltung, Empfehlungen für effektive Begleitbriefe, Muster-Exposés für Romane, Verhaltensregeln für den Umgang mit Literaturagenten und Hinweise auf die häufigsten Irrtümer beim Verlagsvertrag.
Vollkommen ausgespart hingegen werden in dem Kompendium die faszinierenden Möglichkeiten des Internets. Gerade das Web 2.0 bietet Autoren vielfältigste Chancen, ohne Einsatz von Geldmitteln zu einer eigenen Veröffentlichung zu kommen und damit sowohl das Betteln bei renommierten Verlagen wie das Bezahlen von Dienstleistungsunternehmen aller Couleur einzusparen. Darin liegt das qualitativ Neue an der Situation der letzten Jahre, die das Verhältnis von Autor und Verleger nicht nur kräftig aufmischt sondern in einem nie zuvor da gewesenen Maße verändert und streckenweise umkrempelt.
Gibt es also einen Kritikpunkt an der vorliegenden Ausgabe des Autoren-Jahrbuches, dann ist es dessen konservative Beschränkung auf die Welt des bedruckten Papiers und das Ignorieren der technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Wer indes im klassischen Buchmarkt sein Heil sucht, der wird mit dem Handbuch optimal bedient.
Gerhild Tieger & Manfred Plinke (Hrsg.)
Deutsches Jahrbuch für Autoren 2010/2011
Autorenhaus Verlag 2009 ISBN 978-3-86671-064-1
Hardcover 800 Seiten 29,90
Wer allerdings deine Werke studiert hat kann sich das Jahrbuch wohl sparen, da du schon alles Wissenswerte darüber geschrieben hast! 🙂
Ich kann durchaus Nüzliches darin entdecken, und es sind vor allem die Adressen, die vielen Autoren Gold wert sind.
Natürlich Durchlaucht, ich wollte ja nur euer eigenes eigenes Werk ein wenig preisen…;)
Aber merkwüdig ist es schon, wenn ein Buch ein Jahr zu früh erscheint, meist ist es ja umgekehrt!
Die Überweisung für das Lob geht umgehend heraus, Ihre Prächtigkeit
Der kleine Satzfehler im Impressum wurde von den Herausgebern bewusst gemacht, um zu prüfen, ob das Opus auch gelesen wird!
Prima, dann ist Weihnachten ja gerettet!
Das ist ein guter Trick, den werde ich mir merken…:yes:
wenn selbst du daran nuetzliches endeckst schreib ichs auf meinen wunschzetel an den weihnachtsmann….
🙂
Himmel, das bedeutet zusätzliche Atbeitseinsätze, um alles bezahlen zu können!
Dann mal ran an den Speck!
Mit Interesse verfolge ich, wie in Blogsdorf ein Beitrag nach dem anderen zum Thema „Der Autor und seine Möglichkeiten zu publizieren“ erscheint. Nützliche Informationen über BoD und Lulu von Frieling und Careca und nun dein Beitrag über das Jahrbuch. Schön, dass es solche Blogbeiträge gibt.
Danke für den Tipp- ggfs. ein nützliches Geschenk für den einen/die andere der ambitionieren Nichten und Neffen.
Werd doch gleich mal bei den leidgeprüften Eltern anfragen.
😉
Das passt! Sitze gerade mit Blockfreunden vor einer gebackenen Roquefortbirne im Speckmantel.
Der Wunschzettel dürfte inzwischen recht lang sein
Rupi, Du bist unschlagbar! Schon wieder eine „Perle“ für uns, Laien. Vielen Dank!
Nota bene: hoffentlich steigen die Amazon Aktien nach dem Ansturm und ich werde endlich REICH!! 🙂
wenn duuuuu wüsstest….
🙂
kleiner nachtrag…..
🙂
tut sich beim blogwichteln eigentlich nix ?
Sarna, ich drücke dir die Daumen!
Was wäre dann?
Die Veranstalterin wird sich bei allen melden.
wenn du wüsstest , wie lang mein wunschzettel ist , wäre dir das gesamte ausmaß meiner tragödie bewusst…
🙂
ich dachte schon , es wäre zu spät…
Du bist halt ein tragischer Charakter,
mein Fach ist hingegen eher die Komödie
;D
…die es immer wieder schafft , mich aufzurichten
🙂
Demnächst nehme ich Eintritt! 😉
solange du dabei noch unter den kinopreisen bleibst…
🙂