»Tausche Zement gegen Hemingway« beleuchtet ein spezielles Kapitel deutscher Geschichte: das Buch- und Verlagswesen jenes versunkenen Landes, das die Leselust auf seine Fahnen geschrieben hatte. In kaum einem anderen Staat wurden nämlich derart viele Bücher pro Kopf der Bevölkerung konsumiert wie in der ehemaligen DDR. Ein Buch über persönlich erlebte Literatur der DDR.
Prinz Rupi zählte zu den handverlesenen West-Journalisten, die in den achtziger Jahren in die DDR einreisen und dort recherchieren durften. Das war eine Zeit, in der sich gesellschaftliche Auflösungsprozesse noch nicht abzeichneten. Der SED-Staat hielt die Zügel fest in der Hand.
Der vorliegende Band dokumentiert ausgewählte Artikel und Interviews zum Thema Buch und Buchkunst. Es wird der Umgang mit dem nationalen »Erbe« an den Beispielen Goethe und Luther dargestellt. Das Stichwort Karl May will zeigen, wie hilflos die DDR mit einem der bekanntesten deutschen Trivialautoren umging.
Die für diese Veröffentlichung zusammengestellten Beiträge verdeutlichen exemplarisch, wie die DDR mit Büchern sowie ihren Verfassern, Illustratoren und Verlegern umging. Der Buchtitel wurde einer Kleinanzeige in der »Magdeburger Volksstimme« entlehnt. Dort stand schwarz auf weiß: »Tausche Zement gegen Hemingway«. Das dokumentiert den hohen Wert, den man dem Buch im damaligen Mitteldeutschland beimaß.
Zusätzlich wird ein Abriss der DDR-Literaturgeschichte geboten.
Prinz Rupi:
TAUSCHE ZEMENT GEGEN HEMINGWAY. Beiträge zur Kulturgeschichte der DDR
Erhältlich als Hardcover: H I E R (Bitte klicken)
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Stimmen zu »Tausche Zement gegen Hemingway«
Frieling hält ein Lesevergnügen bereit, wenn man »vergnüglich« findet zu lesen, welch seltsame Blüten der DDR-Literatur-, Lektüre- und Kulturbetrieb aus westlicher Sicht trieb. Deshalb nur ein paar Andeutungen, zugegebenermaßen willkürlich-subjektiv und von einem Leser, der nicht die Gelegenheit hatte, die sozialistisch geprägte Lesekultur selbst in Augenschein zu nehmen:
• Man lächle: Plaste-Körbe als Zugangsberechtigung beim Besuch einer mäßig bestückten Buchhandlung, in der selbst (ost-)inländisch Interessantes nur mit viel Glück unter dem Ladentisch und West-Lektüre bloß mit guten Beziehungen oder einer Ware (eben: »Zement gegen Hemingway«) zu bekommen ist.
• Man bedenke: Bücher als Mangelware als Folge von Papierkontingentierung und die DDR bezüglich Titelvielfalt als Schlusslicht in Europa.
• Man staune: Goethe als Vorreiter der Arbeiter- und Bauernmacht in einem touristisch höchst langweiligen, aber klassisch verschnörkelten Weimar.
• Man frage sich: Ein geschäftstüchtig vermarkteter Karl May, aber ganz ohne seine Romane, ohne Winnetou und Old Shatterhand?
• Man stelle sich vor: Das Großreinemachen in Halle, Eisleben, Wittenberg und Eisenach auf dem Weg zum 500. Geburtstag Martin Luthers, dem vom DDR-Staat vereinnahmten, auf marxistisch-leninistischen Forschungsstand getrimmten Reformator und Rebell.
Dr. Eberhard Kleinschmidt, Literaturwissenschaftler
Beim Lesen in Frielings Titel kann man sich in die real vergangene Zeit der DDR wunderbar rein versetzen – wie in eine Zeitmaschine.
Michael Kowarsch, Buchhändler
Dieses Buch von Ruprecht Frieling hat mich sehr gut informiert über einen ganz wichtigen Teil deutscher Vergangenheit und es hat mich zum Nachdenken gebracht dahingehend, dass ich in Zukunft manche Gegebenheiten deutsch-deutscher Gegenwart differenzierter mit mehr Hintergrundwissen betrachten werde.
Renate Hupfeld
Frieling legt mit diesem Buch ein wichtiges Stück Zeit- und Kulturgeschichte aus einem Land vor, von dem man heute leider immer weniger weiß, und das ist schade.
Ulrich Kretzler
Super. Es gefällt mir sehr, dass Ruprecht Frieling, aka Prinz Rupi seit einem halben Jahrhundert Bücher schreibt und dabei vergnügt gegen den Strom schwimmt. NICHT nur das!✍✨
Ich kenne ihn jetzt mittlerweile auch eine Weile, vor allem seine Werke und seine gesamte Vorgehensweise. Seinen Lebenslauf als Verleger, Büchermacher und Förderer, mit allen Facetten.
Neider inbegriffen.
Mir gefällt, sein Humor und noch ganz viel mehr. Die Klugheit, der Feingeist und dass er auch mal DADA ist. Grotesken
Ich selber schwimme gegen den Strom, mit den ganzen Kräften eines winzigen Fischleins.
Fühle mich als die Nudel von Loriot. Wünsche mir nur viel mehr Zeit zum LESEN, zum SCHREIBEN, zum LEBEN, zum Philosophieren und zum SPINNEN. Das Ernste und das Leid haben uns allen genug geschadet. Das Leben ist viel zu kurz. Vielleicht können wir mit Humor die Welt verändern? Zum Besseren, für Frieden? Mit Büchern, Musik, der Kommunikation, der Kunst, Sport, friedlichen Wettkämpfen? Mit tausenden von guten Dingen. Es gibt viel zu tun!
Ich wollte nur mal meine Meinung schreiben. Meine Zeit läuft langsam ab.⏰ Nicht nur meine, wenn man sich umsieht.