Die größte Revolution, die die Welt je gesehen hat, wird von Mr. Robot und seiner geheimnisvollen Hackertruppe geplant. Auf einen Schlag sollen alle Unterlagen über Schulden und Darlehen gelöscht und alles auf Null gesetzt werden. Die in Darlehen und Schulden Verstrickten würden so mit einem Knopfdruck befreit werden.
Elliot Alderson (Rami Malek), ein morphiumsüchtiger Autist, ist die Hauptfigur im Hack für die neue Weltordnung. Der ausgemachte Nerd hackt jeden, mit dem er zu tun hat, und nutzt dazu die vielfältigen Profile, die im Netz preisgegeben werden. Von Freunden versucht er, mit seinen Einblicken Schaden abzuwenden und ihnen zu helfen. Die Bösen will er öffentlich bloßstellen, um sie zu bremsen. Er träumt, mit seinen Fähigkeiten die Welt zu retten.
Elliots wesentliches Motiv für sein Tun ist allerdings, seiner Einsamkeit zu entkommen. Er hält das Leben für nicht binär, während seine Umwelt glaubt, das alles entweder eine »1« oder eine »0«, ein »Ja« oder ein »Nein« sei.
Der junge Mann wird von Mr. Robot, dem vermeintlichen Chef einer anarchistischen Untergrundorgansiation, die sich »fsociety« nennt, angeworben. Er soll in seiner Freizeit helfen, die mächtigste Unternehmung der Welt anzugreifen. Für dieses Unternehmen ist er in seinem Brotberuf als Sicherheitsingenieur tätig. Es geht darum, den Wohlstand aller umzuverteilen und sämtliche privaten Schulden zu löschen.
In diesem fachkundig inszenierten Hacker-Thriller drehen sich Gut und Böse bisweilen um 180 Grad. Es bleibt bis zur letzten Sequenz spannend, wer da eigentlich in wessen Interesse im Netz herumvagabundiert, wirkmächtige Skripte schreibt und Institutionen und Behörden hackt.
Die besondere Qualität der ersten Staffel besteht darin, dass die Welt der IT-Insider überzeugend dargestellt wird und die Protagonisten in ihrem bizarren Umgang mit dem Computer und seinen schier endlosen Möglichkeiten nachvollziehbar spielen.
Die beiden Folgestaffeln habe ich mit weniger Freude gesehen. Sie scheinen mir allzu konstruiert und verschwörungstheoretisch angelegt.
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