Der Nussknacker-Modus
Eine satirische Geschichte über das Leben mit Pragmatismus und Plüschmänteln
Aus dem KI-Labor von PRINZ RUPI
Es war einmal ein Mann namens Ernst, ein echter Egomane mit einem beeindruckenden Hang zur Selbstoptimierung und einem unerschütterlichen Glauben an die Wichtigkeit seiner eigenen Ansichten. Ernst war der festen Überzeugung, dass das Leben einer einzigen Regel folgen sollte: Alles muss nützlich sein.
Er verbrachte seine Tage in einer unermüdlichen Jagd nach Effizienz, wobei jeder neue Bekannte zu einem Informationsknotenpunkt in seinem Netzwerk aus Nutzen und Gelegenheiten wurde.
Ernst hatte keine Zeit für Privatsphäre – eine lächerliche Erfindung der Ineffizienten, wie er oft predigte. Stattdessen trug er seine Arbeit wie eine Kriegserklärung unter dem Arm. Jedes Mal, wenn er durch die Tür seines bescheidenen, funktional eingerichteten Apartments schritt, knallte er seinen Laptop mit einem theatralischen Schwung auf den Tisch. Die Festplatte surrte, und die Arbeit begann – oder vielmehr, sie setzte sich fort, denn in Ernsts Welt hörte die Arbeit nie auf.
Seine Partnerin Lara, ebenfalls eine Verfechterin der harten Lebensschule, war von ähnlichem Schlag. Sie praktizierte die »Härte der Palucca«, ein Begriff, den sie erfunden hatte, um ihre gnadenlose Effizienz und Leistungsbereitschaft zu beschreiben. Lara lebte ihr Leben wie eine durchgetaktete Ballettübung, jede Bewegung perfekt ausgeführt und jede Sekunde des Tages optimiert.
Zwischen den beiden herrschte eine seltsame Harmonie der Effizienz, bis sie erkannten, dass ihr Nebeneinanderleben mehr und mehr einem parallelen Einsamkeitsmarsch glich.
Sie kamen zu der Erkenntnis, dass sie, trotz ihrer ultraharten Schalen und ihrer pragmatischen Lebensansichten, doch einen weichen Kern hatten, der in der Gefahr stand, in der Härte des Alltags verloren zu gehen.
In einem Moment seltenen Einvernehmens beschlossen sie, dass sie Raum schaffen mussten für gemeinsame Unternehmungen – etwas, das ihre getriebenen Seelen vielleicht erden könnte.
Der Plan war einfach: Sie würden »Nussknacker« suchen: Aktivitäten, die hart genug waren, um ihre Aufmerksamkeit zu verdienen, aber auch genügend emotionalen Mehrwert boten, um ihre Plüschmäntel – sprich, ihre verborgenen sanften Seiten – zu berühren.
Die Regeln wurden aufgestellt: Jedes Wochenende musste mindestens eine gemeinsame Aktivität stattfinden, von tiefgründigen Gesprächen über die Kunst des origamischen Papierfaltens bis hin zum Extrem-Geocaching, bei dem man sich nur mit einem Kompass und einer vagen Ahnung des Ziels orientierte.
Die Einhaltung dieser Regeln wurde streng überwacht, wobei jeder Verstoß sofort geahndet wurde – meist mit einem zusätzlichen, noch schwierigeren Nussknacker-Event.
Langsam, aber sicher begannen sich die ultraharten Schalen zu lockern. Ernst und Lara entdeckten, dass sie nicht nur effiziente Maschinen waren, sondern auch Menschen, die lachen, weinen und sich wundern konnten. Ihre Beziehung, die einmal so pragmatisch und funktional wie ein gut geöltes Uhrwerk war, begann mehr und mehr die Farben und Texturen eines echten, lebendigen Tapestries anzunehmen.
Durch das rigorose Abenteuer der Nussknacker-Regelung, fanden sie nicht nur zueinander, sondern auch zu einer neuen, weniger effizienten, aber weitaus reichhaltigeren Art des Lebens. In einer Welt, die immer schneller und gefühlloser zu werden schien, hatten Ernst und Lara eine kleine Insel der Menschlichkeit und des wahren Lebenssinns gefunden.
Es dauerte nicht lange, da schrieben sie ihr Leben auf und wurden weltberühmte Berater für alle Menschen mit harter Schale. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute.
© Prinz Rupi 2024
Disclaimer: Die Handlung, die handelnden Personen, Orte und Begebenheiten dieses Textes sind erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, ebenso wie ihre Handlungen sind rein fiktiv, nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.