Alliteration als Stilmittel wurde schon von den Dichtern der Hochromantik gern eingesetzt. Clemens Brentano (1778 – 1842) gilt gemeinsam mit Achim von Arnim als Hauptvertreter der Heidelberger Romantik. Diese Bezeichnung geht auf den Umstand zurück, dass sich etwa zwischen 1804 und 1809 mehrere der Romantik zuzurechnende Autoren in der Universitätsstadt aufhielten. Brentano und von Arnim arbeiteten dort an ihrer Ausgabe von Des Knaben Wunderhorn und gaben die Zeitung für Einsiedler heraus.
Clemens Brentano: »Wie wird mir? Wer wollte wohl weinen?«
»Wie wird mir? Wer wollte wohl weinen?« ist ein Gedicht, das Schmerz und Trauer ausdrückt. Das Gedicht beginnt mit einem Ausdruck des Schmerzes. Der Sprecher stellt fest, dass er sich elend und traurig fühlt. Er fragt dann rhetorisch, wer wohl weinen würde, wenn er in diesem Zustand ist.
Wie wird mir? Wer wollte wohl weinen,
Wenn winkend aus wiegendem See
Süß sinnend die Sternelein scheinen,
Werd‘ heiter, weich‘ weiter du wildwundes Herz.
Die nächste Strophe besteht aus der Beschreibung der Natur, die auf den Sprecher eine melancholische Wirkung hat. Die traurige Natur reflektiert seine eigenen Gefühle und verstärkt sie.
Komm Kühle, komm küsse den Kummer,
Süß säuselnd von sinnender Stirn,
Schlaf schleiche, umschleire mit Schlummer
Die Schmerzen, die schwül mir die Seele umschwirrn.
In der dritten Strophe wendet sich der Sprecher direkt an seine Geliebte und fragt, ob sie ihn wirklich liebt und ob sie sich genauso fühlt wie er. Er beschreibt die Sehnsüchte seines Herzens, die ihn quälen und ihn hindern, glücklich zu sein.
Flöß‘ flehend du Flötengeflüster
Mir Himmel und Heimat ans Herz,
Leucht‘ lieblich und lispele düster
Und fächle, dass lächle im Schlummer der Schmerz.
Sieh! sind schon die Sonnen gesunken,
Glück glimmet in Abendlichts Glut
Und Finsternis feiert mit Funken,
Licht locket ins Leben das liebende Blut.
In der letzten Strophe fragt der Sprecher erneut, wie er sich fühlt, und stellt fest, dass er immer noch traurig ist. Er hofft, dass seine Geliebte seine Traurigkeit teilt und dass sie zusammen durch diese schwere Zeit gehen können.
Wir wanken in wohnsamer Wiege,
Wind weht wohl ein Federlein los,
Wie’s wehe, wie’s fliege, wie’s liege,
Fein fiel es und spielt es dem Vater im Schoß.
Clemens Brentano
Das Charakteristische an dem Gedicht »Wie wird mir? Wer wollte wohl weinen?« ist seine Intensität und Emotionalität. Das Gedicht ist ein Ausdruck von Trauer und Schmerz, die der Sprecher durchmacht. Brentano nutzt dabei eine sehr persönliche und direkte Sprache, um die Emotionen des Sprechers zu vermitteln.
Die Alliteration spielt in dem Gedicht eine wichtige Rolle. Brentano nutzt in jeder Strophe des Gedichts wiederkehrende alliterative Klänge, um eine rhythmische und klangvolle Wirkung zu erzeugen.
Zum Beispiel werden in der ersten Strophe die Wörter »Wie wird mir« und »weinen« durch den gleichen Anfangslaut »w« alliteriert, was zu einem kraftvollen und melodischen Klang führt. Dies wiederholt sich auch in der zweiten Strophe mit den Wörtern »wogt« und »Wald«, sowie in der dritten Strophe mit den Wörtern »wir« und »wenn«.
Die bewusst eingesetzte Alliteration trägt zur musikalischen Qualität des Gedichts bei und verstärkt die emotionalen Aspekte des Textes, indem sie die Worte miteinander verbindet und dadurch einen klangvollen, poetischen Rhythmus schafft. Die Alliteration ist somit ein wichtiges Stilmittel der Romantik und wird oft genutzt, um eine poetische Atmosphäre zu erzeugen.
Wunderbares Wollen und Können, das kann man nur Schönheit nennen. Kreativität gepaart mit Gefühl und Sinn, da ist wie immer ein genialer Prinz Rupi drin. Rt ELHA
Dankeschön, lieber Rt ELHA!