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Autoren werden Freunde: Nora Gold und Claudia Lekondra strahlten die Besucher der BuchBerlin 2019 von ihrem gemeinsamen Stand an und verkauften ihre Romane in zufriedenstellender Zahl
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Bereits am Donnerstagabend vor der BuchBerlin 2019 trafen sich Autoren zu Lesungen und Gesprächen in der Moabiter »Kulturbremse«. Unter der Zirkuskuppel: Prinz Rupi und Veranstalterin Amandara M. Schulzke
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Erstmals auf der BuchBerlin dabei war Germanist Martin Regenbrecht vom Regenbrecht Verlag. Der im Hauptberuf als Lektor tätige Verleger hält derzeit 40 Titel vorrätig und empfiehlt die soeben von ihm selbst gefertigte zeitgemäße Neuübersetzung »Taifun« von Joseph Conrad. Conrad entführt den Leser in seiner Erzählung auf eine abenteuerliche Reise ins Südchinesische Meer. Das Thema der Erzählung ist hoch aktuell: Wie verhalten sich Menschen angesichts einer unausweichlichen Extremsituation? Wie bewahren sie sich darin ihre Menschlichkeit? In diesem Fall ist die Frage, wie sie sich gegenüber einer Gruppe von chinesischen Wanderarbeitern an Bord verhalten. Diese erinnern in ihrer Beschreibung weniger an Passagiere als an die Insassen eines heutigen Flüchtlingsboots
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Umweltnaturwissenschaftlerin Farina de Waard ist von der sie umgebenden Natur fasziniert und inspiriert, deshalb spielt auch die Verbundenheit zur Umwelt eine große Rolle in ihren Büchern. Den Schritt zur Veröffentlichung wagte Farina de Waard nach reiflicher Überlegung im Alleingang. Der Eigenverlag ist ihr Weg, ihre Buchreihen in die Welt zu bringen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen
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Unter dem offenen Pseudonym »Christine Corbeau« schreibt der Berliner Self-Publisher Christian Raabe – auch bekannt als C.A. Raven – romantische Komödien wie seine jüngste Veröffentlichung »Wer will schon eine Null?«
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Thomas Mielke ist ein Urgestein der Verlagsszene. Der Texter, Romanautor und Miterfinder der Kinder-Überraschungs-Eier hat dutzende Science-Fiction-Romane sowie historische Romane wie »Gilgamesch«, »Attila« und viele andere geschrieben, die teilweise sechsstellige Auflagen erzielten und in Spanisch, Russisch, Türkisch und Arabisch erschienen. Die BuchBerlin 2019 besuchte Mielke mit seinem Lebensglück, der Lektorin Astrid Ann Jabusch. Gemeinsam haben die beiden »Orlando Furioso« verfasst und damit dem berühmtesten Ritter im Heer Karls des Großen ein literarisches Denkmal gesetzt
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Martin Krist, »der wirklich böse Bube unter den deutschen Krimi-Schreibern« veröffentlicht nach Ausflügen in Publikumsverlagen seine spannenden Romane nur noch selbst. Bei der Erstellung seiner blutigen Manuskripte wird er von Bloggern und Testlesern aufmerksam begleitet und profitiert von deren Kritik. Hier wirft Buch-Bloggerin und YouTuberin Sarah Lippasson dem Krimi-Autor kritische Blicke zu, die der böse Bube und leidenschaftliche Gin-Trinker allerdings unbekümmert wegsteckt
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Auch Teufel finden bisweilen Zeit zum Schreiben. Cathryn C. Holister bestach mit dämonischer Ausstrahlung (sogar die Kontaktlinsen waren feuerrot) Besucher der BuchBerlin 2019 und warb für ihren bei Periplanetea erschienenen Erstling »Inferno für Anfänger«, der durch die Lektüre von Dantes »Inferno« inspiriert wurde
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Mit unbestechlichem Röntgenblick durchforstete der in Potsdam lebende Lektor und Sachbuch-Autor Hans-Peter Roentgen die BuchBerlin auf der Suche nach lesenswerter Lektüre. Foto © Dietmar Hesse
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Energiebündel Mary Cronos war schon durch den auf ihrer Schulter ruhenden Drachen unübersehbar. Die Autorin, Theologin und freischaffende Künstlerin wagte 2013 den Sprung in die Selbstständigkeit und ist in den Bereichen Fotografie, Coverdesign, Illustration sowie als Autorin unterwegs. Unterstützt wurde sie von Cover-Illustratorin Casandra »Cassy« Krammer, aus der wieder viele prächtige Gestaltungsideen sprudelten
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Der einstige Mordkommissar und »Leichenflüsterer« Dr. Manfred Lukaschewski traf sich auf der BuchBerlin mit seinem neuen Verleger Wolfram Alster und stellte sein wieder lieferbares »Kompendium der Kriminalistik« vor. Alster, Verleger des »Main Verlag«, betreibt aktuell sieben Verlage und gibt peu à peu das Gesamtwerk von Lukaschewski heraus
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Das Autorenduo Frank Böhm und Valerie le Fiery freuten sich auf die Besucher der BuchBerlin und stellten gemeinsam verfasste Bücher vor. Beide Namen stehen für Literatur, bei der es sinnlich-erotisch oder auch besinnlich zugehen kann. Von Liebesgeschichten bis zur Kunst des Reimens ist alles vertreten. Nach wie vor verfolgen beide Autoren auch eigene Projekte, bei denen sie sich natürlich jederzeit nach dem Motto »Gemeinsam sind wir stark« tatkräftig unterstützen
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Die bewaffneten Organe, die durch die Hallen der BuchBerlin patrouillierten und dabei sogar Bücherdiebe verfolgten, waren Cosplayer, die Autorin Tanja Hagen angeheuert hatte. Hagen schreibt und publiziert mit gutem Erfolg in den Genres Military Romance, Romantic Suspence und Thrill
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Mohammed Abdul Jabber aus Nordbangladesh absolvierte in Oldenburg ein Studium der Politikwissenschaft und Anglistik. Neben dem Studium war er für verschiedene Entwicklungshilfegruppen tätig, um die Armut zu bekämpfen. Für seinen Debütroman »Die Geschichte der Goldenen Frauen« wurde er mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet. Auf der BuchBerlin stellte er zweisprachig gestaltete Erzählungen aus seiner Feder vor
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Wer die Dunkelheit der Nacht verlacht, kann bei Emely Dark das Fürchten lernen. »Nachtangst – Das Wesen der Stille«. In ihrem Roman »Nachtangst – Das Wesen der Stille« verarbeitet die Autorin die Schrecken der eigenen Kindheit. Sie erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, von physischer aber vor allem seelischer Gewalt im eigenen Elternhaus und von einer Angst, die uns allen innewohnt: der Furcht vor dem Übernatürlichen. Emely Dark verließ ihr Elternhaus bereits im Alter von 15 Jahren. Noch heute kehrt sie Nacht für Nacht in das Grauen ihrer Kindheitstage zurück.
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Aus Frankreich kam Autorin Verena Dahms zu BuchBerlin, um ihr jüngstes und nach eigenem Bekunden bislang bestes Werk, »Sie nannten mich Joe«, zu präsentieren. Begleitet wurde sie von ihrem Mann Manfred, der als leidenschaftlicher Fotograf Postkarten mit eigenen Motiven vertreibt
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Mikael Lundt steht für Fantastik mit Humor: mal absurd-komisch, mal märchenhaft-nachdenklich. Die Romane pendeln zwischen Fantasy und Science-Fiction und leben von liebenswert-schrulligen und zuweilen skurrilen Charakteren, die zum Lachen ebenso wie zum Kopfschütteln animieren
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Nina A. Schuchardt aus Neustadt (Dosse) hat sich mit ihrem Eichhörnchenverlag auf von Künstlern gestaltete Bilderbücher für Babys und Kleinkinder spezialisiert. Ganz bewusst verzichtet sie darauf, vorbestimmte Lerninhalte (wie z. B. Zählen lernen) zu vermitteln. Stattdessen sollen liebe- und anspruchsvoll gestaltete Bilderbücher entstehen, die Freude an den Bildern, Worten und Geschichten schenken und den Kindern wie ihren Bezugspersonen Anlass zu entspanntem Miteinander und Kommunikation bieten. Die von ihr verlegten Bilderbücher sind so gestaltet, dass sie neben Kindern auch Erwachsene ansprechen. Nina glaubt, dass das gemeinsame Betrachten und Besprechen der Bücher mit Bezugspersonen und der dabei entstehende Austausch sowie die emotionale Versicherung die wichtigsten Werte von Bilderbüchern für Kinder sind.
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Blutsbrüder von der Abteilung Mord & Totschlag: André Milewski, Axel Hollmann und Martin Krist stehen mit ihren Büchern für Abenteuer und Spannung
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Autoren suchen das Miteinander und wollen Kräfte bündeln, ohne sich in Verbandshickhack zu verzetteln. Alexander Kühl und Carola Leipert haben sich mit gleichgesinnten KollegInnen zum Autorenkollektiv »Strange Tales Club« zusammengeschlossen. Inzwischen geben sie sogar Anthologien heraus, die auch Texte von Nicht-Mitgliedern publizieren. Damit wollen sie ein Zeichen setzen für mehr Miteinander, Kreativität und Vielfalt
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Sontje Beermann schreibt Metal Romance. Die Personalleiterin aus dem Ruhrgebiet würzt ihre romantischen Geschichten am liebsten mit Humor, Musik und ab und zu einer Prise aufregendem Prickeln. Sie veröffentlicht beim Ullstein-Imprint Forever und im Self-Publishing
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Voll Sonnenschein: Kinderbuchautorin Nadin Voß veröffentlichte 2016 ihr Debüt »Die Sonntagsüberraschung«. Bereits wenige Monate später erschien als zweites Buch »Schabernack – Der kleine Fratz von Hullifatz« und sie begann mit der Arbeit an der Hörspielfassung. Inzwischen hat sie ihren eigenen Verlag gegründet und hält von der Idee, über den Druck und das Marketing bis hin zum Vertrieb alles in ihrer Hand. Innerhalb eines Jahres eignete sie sich ein umfassendes Wissen in einer für sie neuen Branche an
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Drei Frauen schreiben Fantasy: Vanessa Hillmann (links) ist Autorin der Mondfeuer-Reihe, Heike Datzko (Mitte) verfasste bislang vier Bände ihrer Saga in der Terranus-Galaxie und Anna Kleve, die im Nornennetz aktiv ist, sagt über ihre Bücher: »Fantasie ist wie ein Schmetterling, hauchzart und kann in alle möglichen Richtungen fliegen«
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Viel Spaß und interessierte Zuhörer hatten bei Lesungen auf der BuchBerlin 2019 (von links): Torine Mattutat, Mikael Lundt, Janina Venn-Rosky, Rebecca Buchwald, Diana Meyer und Prinz Rupi • Foto © Amandara M. Schulzke
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Andie Arndt verfasste einen spannenden Roman über Verlust, Verrat und Korruption aus der Perspektive einer Deutsch-Indonesierin. Ihre Protagonistin deckt einen Skandal auf und enthüllt dabei das Geheimnis ihrer Mutter, die im Tsunami umkam
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Jana von Bergner hatte die pfiffige Idee, das Cover ihres Buches »Santa wider Willen« auf ihre Umhängetasche drucken zu lassen. Damit lenkte sie auf der BuchBerlin viele Blicke auf ihren Roman mit Happy-End
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Wie eine gute Fee zog Viola Hollmann, Groupie der »Schreib-Dilettanten«, über die Messe und verbreitete dabei – hier mit Prinz Rupi – nachhaltig gute Laune
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Thrillerautor Uwe K. Alexi hängte seinen Beruf als Steuerberater an den Nagel gehängt und widmet sich ausschließlich dem Schreiben von Krimis. Dazu fährt er in den Wintermonaten nach Afrika, mietet sich ein Zimmer und schreibt einen weiteren Thriller
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Franziska Spexard, unterstützt von Jemedy, suchte und fand neue Leser für ihr Werk »Transmission«. Die Autorin aus Bad Muskau hat ein BWL-Stiudium absolviert und taucht mit ihrer Literatur in dunkle Schatten des inneren Ichs ein
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»Streitmonster« nennen Michael Grande und Marcus Heine ihr Buch, das voll gepackt ist mit spannenden Abenteuern, die Jeffrey, ein Junge von der Erde, auf dem geheimnisvollen Planeten Trisondria erlebt hat. Die jungen Leser, die auf der BuchBerlin dabei waren, äußerten sich begeistert über das Buch und trugen stolz T-Shirts mit den Helden der Geschichte
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»Miss BuchBerlin« Steffi Bieber von Bücherzauber.de stemmt seit sechs Jahren die ständig wachsende Präsentation aktiver Autoren und unabhängiger Kleinverlage. Ohne sie würde es die BuchBerlin nicht geben. Die Anstrengung sieht man ihr ihr nach dem Wochenende an: Sie ist glücklich, aber auch völlig fertig. Dankeschön, Steffi!
Mein Bildbericht von der BuchBerlin 2018: https://ruprechtfrieling.de/buchberlin-2018/
Prinz Rupi, wie immer: ein toller Bericht von dir. Super, die Kurzportraits der Buch-Autoren*innen.
Grüße aus Oelde
♂️ Hartmut
Dankeschön, mein Lieber.
Ich finde auch toll, dass es auf Facebook & Co. hunderte Kommentare zu den Bildern gibt. Hier ist es wohl zu mühsam, ein paar Worte zu sagen.
Neinnein, gar nicht mühsam! Hab regelrecht auf die jährliche Fotostrecke von dir gewartet. Ich liebe die unkonventionellen Ansätze, die sich da zeigen! Und eines Tages werde ich es auch schaffen, mal selbst dabei zu sein … Bis dahin bist du mein Buch-Berlin-Reporter Nummer eins! DANKE!
Liebe Grüße
Maria
Für dich mache ich eine persönliche Führung, liebe Kollegin! ❤️
Lieber Prinz aus Oelde, wo ja gerade eine tolle Ausstellung im Kulturgut Haus Nottbeck läuft:
https://www.kulturgut-nottbeck.de/ausstellungen/aliens-welcome-science-fiction-literatur-aus-westfalen-1904-2018/
Es war schön, Dich wieder mal zu sehen, obwohl es für uns Lit-Fossilien nach fast 40 Jahren ja immer schwerer wird, sich im Buch-Gewimmel gegenseitig zu erkennen..
Danke für den Hinweis. Nottbeck ist eine tolle Location – bin dort wiederholt aufgetreten.
Pingback: Wann lohnt für einen Autor/Selfpublisher ein Stand auf einer Buchmesse
Ein lesenswerter Bildbericht, den ich gleich in Twitter und Facebook geteilt habe. Da hast du bestimmt aufregende Tage gehabt, die deine Leselist länger haben werden lassen. Was empfiehlst du – Was ist von dieser Messe dein Favorit? Ich bin nach einer Messe immer ganz erledigt von diesen wahnsinnstollen Eindrücken!
Liebe Connie,
mir gefällt die Vielfalt der Buchszene, die sich auf der BuchBerlin spiegelt. Hier beherrschen keine Großverlage das Bild, sondern viele kleine Verlage und selbst aktive Autoren. Das ist das Besondere!
Pingback: BuchBerlin 2023 Im Bild: Ein Fest Für Buchliebhaber - Ruprecht Frieling Aka Prinz Rupi