Keine Sekunde Langeweile beim »Ring«
Keine Sekunde Langeweile verspricht Prinz Rupis »Der Ring des Nibelungen«, der pünktlich zum Start der diesjährigen Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele an den Buchhandel ausgeliefert wurden. Die im Antheum-Verlag erschienene Nacherzählung des Berliner Opernkenners verwebt Wagners Original-Text in eine leicht verständliche, fließende Story. Bei einem solchen Buch dauert es nicht lange, da stürzen sich Fans wie Kritiker auf die Neuerscheinung.
Packend und lebendig geschrieben
Im Südwestfunk meint Desirée Löffler jüngst zu der Veröffentlichung: »Rupi webt auch Meta-Ebenen in seine Erzählung ein, er diskutiert zum Beispiel die großen Themen des Rings: Machtgier, Unschuld, Liebe. Er erklärt musikalische Techniken wie Wagners Leitmotive und erwähnt immer wieder, wo welches Motiv auftaucht. Hin und wieder lässt er sogar Wagners Biografie einfließen, oder die Situation der Musiker auf der Bühne.«
»Es ist erstaunlich«, heißt es in der SWF-Sendung, »wie gut all diese Ebenen ineinandergreifen. Prinz Rupi hat ein gutes Gefühl für Erzähltempo und Spannung, sein „Ring“ ist keine Sekunde langweilig. Außerdem erklärt er komplizierte Zusammenhänge, so, dass ich sie endlich verstehe. Zum Beispiel, warum die Rheintöchter Alberich verraten, wo das Rheingold zu finden ist.«
»Auch sprachlich«, so Desirée Löffler, »findet Prinz Rupi in einen fließenden Rhythmus, schreibt packend und lebendig.«
Um sich als profunde Kritikerin auszuweisen, sucht und findet die SWF-Rezensentin einige Stellen im Text, die aus ihrer Sicht »Anflüge von Sexismus« zeigen. Das findet sie schlimm, wenngleich »es eine Ring-Erzählung, die eine Verknüpfung von Geschichte, Themen und Musik in dieser Weise zustande bringt, bislang noch nicht gab. Außerdem ist es absolut sinnvoll, sich vor dem ersten Ring-Besuch in die Materie einzulesen.«
Sie stört sich beispielsweise daran, dass der Begriff »gekapert« bei der Bezwingung von Brünhilde durch Siegfried verwendet werde, der von einem Kahn auf dem Rhein den Walkürenfelsen besteigt und Wotans einstige Lieblingswalküre mithilfe des Rings zum Gehorsam zwingt.
Rezension des SWF: [h5ap_inline_player src=“https://ruprechtfrieling.de/wp-content/uploads/2023/07/1893995.l.mp3″]
Stimmen zum »Ring des Nibelungen«
Die komplexe und für Laien oft verwirrende Handlung der Wagner-Opern wird plötzlich ganz logisch.
ARTE
Was Wagner in seinem unhandlichen opus magnum – aus antiken und nordischen Mythen zusammengeklaubt, in Stabreime und Zauberklänge gefasst – an vier Abenden aufrollt, ist so ungeheuerlich, so maßlos, so «vielstoffig» (Carl Dahlhaus), dass nicht nur Ahnungslose gern zu Orientierungshilfen greifen.
Albrecht Thiemann, OPERNWELT
Liest man dieses Buch, dann bekommt man ein Gefühl dafür, was für eine superspannende Geschichte Wagners »Ring des Nibelungen« ist – und versteht sie sogar.
Elke Uta Frenzel, KulturBlog München
Plötzlich findet sich der Leser mittendrin im Hojotoho! Hojotoho! Heiaha! Heiaha der Walküren, dem hemmungslos erscheinenden Tosen des Orchesters und den im Grunde unauflösbaren Gefühls- und Gewissenskonflikten der Götter und ihrer Helden. Das, was auf der Bühne so bedeutungsschwer, ehrfurchteinflößend und gewaltig daherkommt, wird durch das Buch zum köstlichen und unterhaltsamen Event. Und ganz am Rande lädt das Buch noch dazu ein, sich unabhängig von ideologischen Vorbehalten mit dem Inhalt der durchaus zum Nachdenken anregenden Story auseinanderzusetzen.
Kulturstrom
Endlich habe ich verstanden, was es mit der Sage und der Oper auf sich hat. Wagner war für mich immer ein Komponist, um den ich einen Riesenbogen gemacht habe. Dicke Frauen, viel Geschrei, Düsternis und Musik, die einen erschlägt. Und was die Sage angeht – oh je, viel Drachenblut, Intrigen, böse Mächte, ein bisschen Achillesferse an der Schulter … Alles in allem genauso verwirrend-pompös wie die Oper. Aber jetzt hat der Stoff dank dieses Buches seine Schrecken verloren. In lockerer, leicht verständlicher Erzählart führt uns der Autor nicht nur an, sondern in die Materie, ohne dabei den berühmten erhobenen Zeigefinger herauszuholen. Eine wirklich empfehlenswerte Lektüre für alle, die wie ich Wagner skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen.
E. M. Maxima, Amazon.de
Kurzweilig, zuweilen witzig, unterhaltsam und informativ möbelt der Text wohl fast eines jeden Lesers Allgemeinbildung gehörig auf
aus.gelesen
Mein Leben lang habe ich einen Riesenbogen um Richard Wagner gemacht, diese Üppigkeit von Stoff und Brachialmusik liegt mir einfach nicht. (Üppig bin ich selber!) Und dann lese ich dieses Buch, weil ich jeden Frieling lese, und bin plötzlich in dieser Sex-and-Crime-Geschichte drin! Gier, Gold, Gemeinheit, da geht es ganz heftig zur Sache. Ganz toll geschrieben. Und erschreckend daran ist: Heute geht es in unserer Welt nicht anders zu. Nie hätte ich gedacht dass, wenn man den Richard Wagner mal beiseitelässt, handfeste Krimis übrigbleiben, bei Prinz Rupi auch noch köstlich mit Humor durchwachsen. Klasse!
Elsa Rieger, Lektorin
Prinz Rupis Opern(ver)führer
Im Antheum-Verlag sind bislang drei Opernverführer von Prinz Rupi erhältlich. Weitere sind in Vorbereitung.
• Die Meistersinger von Nürnberg
Der »Ring« und der »Holländer« sind auch in englischer Sprache lieferbar und wurden von Dr. Claudia Rapp übersetzt.