
Extraterrestrischer beim Studium der Ergebnisse der PISA-Studie fragt sich, ob es wirklich Sinn macht, mit der Erdbevölkerung in Kontakt zu treten … © Prinz Rupi
Braucht das Land der Dichter und Denker überhaupt Schulen?
Von Prinz Rupi
Deutschland, einst als das Land der Dichter und Denker gefeiert, steht heute vor einem Rätsel. Die jüngsten Ergebnisse der Pisa-Studie sind da, und sie sind, gelinde gesagt, enttäuschend. Aber brauchen wir überhaupt Bildung, wenn wir auf so einer glorreichen Geschichte von Erfindern und Technikern aufbauen können?
Deutschland, das Land, das Motoren, Druckpressen und Aspirin erfand, scheint in der modernen Bildungswelt den Anschluss zu verlieren. Aber warum sich Sorgen machen? – Unsere Erfindungen haben die Welt verändert, unsere Dichter, Denker und Komponisten haben die Kultur geprägt – wozu brauchen wir da noch eine solide Bildungsgrundlage? Immerhin haben wir die Welt mit bahnbrechenden Technologien und Produkten bereichert – von Automobilen bis hin zu lebensverändernden medizinischen Geräten.
Diese Frage mag auf den ersten Blick provokant erscheinen, doch sie unterstreicht eine tief verwurzelte Illusion: dass das Erbe der deutschen Technik und Erfindungen auf natürlicher Begabung und genialem Instinkt beruht, nicht auf jahrelanger harter Arbeit und Bildung. Das ist die Mär vom gottbegnadeten Genie. – Aber stimmt die wirklich?
Wir dürfen nicht vergessen, dass jede Erfindung, jede technische Innovation auf einem soliden Fundament von Wissen und Ausbildung aufbaut. Wo wären die großen deutschen Automobilhersteller ohne Ingenieure, die in Mathematik, Physik und Design ausgebildet wurden? Wie könnten wir medizinische Durchbrüche erzielen, wenn es an grundlegendem und fortgeschrittenem Verständnis in Biologie und Chemie fehlt?
Die Annahme, dass Deutschland keine starke Bildungsgrundlage benötigt, weil es früher mal ein Land der Erfinder war, verkennt die Tatsache, dass jede neue Generation von Erfindern und Technikern auf den Schultern der vorherigen steht. Bildung ist der Nährboden, auf dem neue Ideen gedeihen, und ohne sie würden wir riskieren, dass unser Erbe an Kreativität und Innovation verkümmert.

Der schiefe Bildungsturm von Pisa © Prinz Rupi
In einer Welt, die sich immer schneller verändert und in der technologische Kompetenz zunehmend wichtiger wird, ist es entscheidend, dass wir in die Bildung unserer nächsten Generationen investieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Annahme, Deutschland benötige aufgrund seiner Vergangenheit keine starke Bildung, unsere Zukunft trübt. Stattdessen sollten wir unsere Bildungssysteme stärken, um sicherzustellen, dass Deutschland weiterhin an der Spitze von Innovation und Technik steht.
Der jüngste Pisa-Schock zeigt, dass wir uns fragen sollten, ob die ruhmreiche Vergangenheit ohne eine starke Bildungszukunft bestehen kann. Es ist leicht, sich auf alten Lorbeeren auszuruhen und den Bildungsbedarf zu unterschätzen.
Und da ist noch ein weiterer Punkt: Deutschland als militärische Macht. Wir haben eine Geschichte, die von kriegerischen Niederlagen geprägt ist. Dennoch sind wir bei jedem Krieg – ob in der Ukraine oder in Israel – mit großzügiger finanzieller Unterstützung in erster Frontlinie dabei. Aber heutzutage wird Macht nicht auf dem Schlachtfeld gemessen, sondern in den Klassenzimmern. Bildung ist die Frontlinie, auf der Deutschland Weltmeister werden und entsprechend investieren sollte.
Die Pisa-Ergebnisse sollten nicht nur als Weckruf dienen, sondern auch als Gelegenheit, zu reflektieren. Deutschland kann und sollte sich nicht nur auf seine historischen Errungenschaften verlassen. Bildung ist der Schlüssel, um auch in Zukunft an der Spitze zu bleiben – in Technologie, Kultur und ja, auch in militärischer Stärke. Lasst uns also unsere Schulen ernst nehmen. Denn ohne Bildung verblasst selbst das hellste Erbe.
Danke dir Rupi für diese Zeilen!
Wenn man in einer Tablet-Klasse ohne Internet steht, wenn in einem frisch renovierten Klassenzimmer der Schimmel an der Wand Hallöchen sagt, wenn noch nicht einmal geeignete Reinigungsgeräte für den Teppichboden (Schallschutz an der Decke wäre so viel teurer gewesen) zur Verfügung stehen, wenn eine Lehrkraft 32 SchülerInnen gleichzeitig gerecht werden muss, die in 3 Niveaustufen unterrichtet werden müssten, dann sind wir….in Deutschland!
Ich beneide Dich nicht, wobei du in einem Teil der Republik unterrichtest, in der die Welt weitgehend noch in Ordnung sein soll. 😉
Die Lehrer und die Kinder sind gleichermaßen zu bemitleiden. Meine Tochter ist von der Realschule auf die gymnasiale Oberstufe gewechselt.
Sie gibt sich sehr sehr viel Mühe und ist sogar eine „Einserschülerin“, in der Oberstufe wohlgemerkt. Aber mich persönlich wundert es wie sie das schaffen kann, weil fast die Hälfte der Stunden ausfällt. Klar es ist den Leuten da oben ( Politiker) ja wichtiger in Kriege zu investieren und Aufrüstung. Auch gegen den absoluten Willen des eigenen Volkes, das ist einfach nur widerlich. Die Kinder und Jugendliche, die haben ja keine Lobby, die können sich nicht bemerkbar machen. Dafür müssten Eltern eintreten. Die meisten Eltern schimpfen aber auf die Lehrer. Ich rate denjenigen nur, vielleicht selber mal diesen Job auszuüben. Ich möchte den garantiert nicht machen!! Dieses Thema diskutiere ich auch häufig mit meiner Tochter, welche ebenfalls der Meinung ist. Ihr tun häufig die Lehrer leid. (Um den Leuten schon mal über den Mund zu fahren, welche behaupten, dass Jugend von heute rücksichtslos ist) Aber viel zu wenige Eltern sind auch dagegen, dass aufgerüstet wird!
Die Schulen MÜSSTEN dringend Lehrer einstellen und interessanten Unterricht gestalten. Wie soll das gehen, wenn Lehrer so wie Schüler völlig ausgelaugt und überlastet sind, während unsere Politiker das Geld für Bildung lieber für sich privat (ja das behaupte ich ) oder in die sowieso schon superreichen Industriellen investieren.
Man muss ja die potenziellen Wähler bestechen. Reich, Mittelstand etc. …
Dass unsere Herren Politiker morgens noch in den Spiegel schauen können, wundert mich ehrlich!!!!
Lehrer sowie Schüler wieder Spaß machen und Berufung bedeuten? Dahin müssen wir investieren und das geht nur durch Entlastung der Lehrer.
Wären mehr Lehrkräfte vorhanden und die vorhandenen nicht völlig überfordert, wären auch die Kinder nicht überfordert. Am Beispiel meiner Tochter gesehen: die Kinder müssen sich extrem viel selbst beibringen und da bewundere ich meine Kinder und die Kinder von heute im allgemeinen – und auch Hut ab vor den Lehrern, die sich noch durchkämpfen. Es ist traurig in dieser Zeit leben zu müssen, das Ganze bergab gehen zu sehen.
Danke für deinen Beitrag!