Literatur auf der Parkbank
Am Sonntag, 30. Juni 2019, wird der Berliner Tiergarten zum Open-Air-Wortgarten: Von 14 bis 18 Uhr lassen 50 nationale und internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihre Texte tanzen. Jeder der teilnehmenden Autorinnen und Autoren nimmt auf einer Parkbank Platz und liest aus seinen Büchern. Zuhörerinnen und Zuhörer können eine Weile lauschen und dann zur nächsten Station ziehen, die durch aufgestellte Sonnenschirme erkennbar sein wird. »Literatur auf der Parkbank« nennt sich die frische Idee. Ich bin auf Bank No. 42 dabei und lese aus »Angriff der Killerkekse«.
Vater der Aktion „Literatur auf der Parkbank“ ist Eckhard Hündgen, Inhaber der „Agentur für Lebensfreude„. Hündgen, geboren 1954 in Zülpich, ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und war viele Jahre als Redakteur für Sat.1, VOX, WDR, SWR sowie TV-Produktionsfirmen tätig. Er arbeitete als Geschäftsführer der Deutsch-Spanischen-Gesellschaft für die Bundesrepublik Deutschland e.V. sowie im Organisationsbüro des Deutschen Kommitees für UNICEF in Köln. Weitere kulturelle Erfahrungen sammelte er im Verein Rheinkultur e.V. und im Rahmen seiner Tätigkeit für die Stadt Köln und die „Stollwerkumenta“. 2007 rief er die ersten Berliner Krimitage ins Leben.
Ich wollte von ihm wissen, wie er auf „Literatur auf der Parkbank“ gekommen ist.
Interview mit dem Vater der Idee
Ruprecht Frieling: Eckhard, wie bist du auf die Idee gekommen, Literaten auf Parkbänke zu locken?
Eckhard Hündgen: Hallo Rupi, wie ich darauf gekommen bin, ist so schnell nicht zu erklären. Aber worauf es mir ankommt schon. Dass Menschen real und auf Augenhöhe in Kontakt kommen, (einander) zuhören, miteinander ins Reden kommen. Einen möglichst niederschwelligen Zugang zur Literatur, mal was anderes als die tradierten Zuhörorte/Formen. Leuten ein Forum resp. Zugang bieten, für die der traditionelle Literaturbetrieb eher schwierig etc. ist. Warum auch immer. Und ich hatte schon immer großen Spaß an Lücken, also etwas zu kreieren, was es so noch nicht gibt.
Ruprecht Frieling: Der zeitgleiche Auftritt von 50 unterschiedlichen schreibenden Paradiesvögeln im Berliner Tiergarten wird sicher nicht zu einer stocksteifen Wasserglaslesung werden.
Eckhard Hündgen: Eines ist mir ganz wichtig: Dass alle Spaß haben und sich niemand zu arg wichtig nimmt.
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