Hanami – Das farbenfrohe Fest der Kirschblüte
Pünktlich zur Eröffnung des Hanami-Kirschblütenfestes am 28. April 2019 öffnete der japanische Wettergott Raijin den Himmel und schickte kräftige Sonnenstrahlen auf die Erde. Tausende Besucher, darunter viele Japaner in traditionellen Gewändern sowie Cos-Player in phantastischen Kostümen, trafen sich bei bestem Wetter vor den Toren Berlins in Teltow.
Die Kirschblüte steht traditionell aufgrund der kurzen Zeit ihrer Blüte für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Sie stellt einen Höhepunkt im Jahreslauf dar und symbolisiert den heranbrechenden Frühling.
Anders als die in Europa heimischen Kirschbäume trägt die japanische Kirsche keine essbaren Früchte und hat besonders viele Blüten. Rund zehn Tage lang ist das rosa-weiße Meer von Kirschblüten zu bewundern, und in dieser Zeit wird auch in Deutschland das traditionelle Kirschblütenfest Hanami gefeiert. Hanami ist japanisch und bedeutet »Kirschblüten anschauen«.
Die bekannte »TV-Asahi-Kirschblütenallee« in Teltow wurde von Japan aus Freude über die Vereinigung der beiden deutschen Staaten gespendet. Rund 1.100 Kirschbäume stehen auf einer rund anderthalb Kilometer langen Strecke, die teilweise der alten Grenzziehung entspricht. Hier kann jedermann während der Blütezeit einen herrlichen Spaziergang auf geschichtsträchtigem Terrain unter einem lachsrot-rosafarbenen Blütenhimmel machen.
Das Hanami-Fest selbst ist ein großes Miteinander von Menschen, die sich für japanische Kultur und Lebensweise interessieren. Taiko-Trommler schlagen mit schweren Schlegeln ihren eigenen Beat, Shamisen-Instrumentalisten entlocken ihren Langhalslauten Melodien mit fremd wirkender Tonalität, und auch die beliebte Koto, eine dreizehnsaitige Wölbbrettzither aus Holz kommt zum Einsatz.
Lange Schlangen bilden sich jeweils an den Ständen, an denen traditionelle japanische Spezialitäten angeboten werden. Natürlich gibt es Sushi, köstliche, vor Ort frittierte Gyoza-Teigtaschen (Dumplings) und zahlreiche Süßigkeiten aus rein pflanzlichen Rohstoffen. Getrunken wird neben Matcha-Tee warmer Sake (Reiswein), Umeshu (Pflaumenwein), hochprozentiger Shochu (Schnaps) und japanisches Bier.
Der in kurzer Zeit zum Snob-Getränk avancierte japanische Whisky ist hingegen bis zum letzten Tropfen ausverkauft und wird inzwischen als Anlageobjekt gehandelt. Die japanischen Hersteller hatten offensichtlich selbst nicht mit einer derartigen Nachfrage gerechnet, denn sie haben leider nicht rechtzeitig neuen Stoff eingelagert. Nun wird es ein paar Jahre dauern, bis die hochprozentige Leckerei so lange gelagert ist, dass mit einer neuen Abfüllung gerechnet werden kann.
Unter den blühenden Kirschbäumen werden Picknicks veranstaltet und natürlich viele Fotos gemacht. Gern gesehene Motive bieten Cosplayer, die sich ihre Kostüme selbst schneidern und Lieblingsfiguren aus Filmen und Manga-Comics möglichst originalgetreu darstellen wollen.
Das Kirschblütenfest Hanami ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Im kommenden Jahr ist es am letzten April-Sonntag wieder soweit. Sayõnara!
Hanami – Das farbenfrohe Fest der Kirschblüte
28. April 2019
by Ruprecht Frieling
Bester Kommentar!
Tolle Fotos!
Wunderschöne Geishas!
Traumhafte Kimonos!
Corona 2020/2021 (fast) nichts mehr möglich!!
Es ist ein wundervolles Fest mit herrlichen Gewändern, exotischer Musik und asiatischen Spezialitäten. Unendlich traurig, dass diese schöne Tradition unter freiem Himmel nun schon im zweiten Jahr abgesagt werden musste. Mit Optimismus wird es vielleicht 2022 wieder ein Kirschblütenfest geben.