Blutrausch: Möhrenmassaker im Osterland!
Eierdiebe jagen
den Osterhasen
Prinz Rupi sprach mit den Hinterbliebenen
Am Ostersonntag, einem Tag voller Frühlingssonnenstrahlen und der Vorfreude der Kinder, entfaltet sich im Rosental in Leipzig-Gohlis eine ungewöhnliche Szene. Während Familien das weitläufige Grün für ihre traditionellen Osterspaziergänge und Eiersuchen nutzen, bewegt sich ein greises Paar mit bemerkenswerter Zielstrebigkeit durch das Unterholz und die sorgsam angelegten Beete des Parks.
Mit einer Mischung aus Verschlagenheit und einem Hauch von jugendlichem Übermut, der in ihren Augen aufflackert, gehen die beiden auf die Jagd – jedoch nicht, um ihre eigenen Ostereier zu finden, sondern um die versteckten Schätze der Kinder zu rauben. Jedes Mal, wenn sie unbeobachtet sind, bücken sie sich flink, um ein farbenfrohes Ei nach dem anderen an sich zu nehmen, stets darauf bedacht, keine Spuren zu hinterlassen.
Ihre Bewegungen sind behutsam und doch entschlossen, geprägt von der Erfahrung vieler Lebensjahre, die sie gelernt haben, im Verborgenen zu operieren. Das Rosental, ein Ort der Ruhe und Freude, ist die Bühne ihres kühnen Unterfangens. Zwischen blühenden Büschen und Bäumen, die den Frühling in seiner ganzen Pracht verkünden, schleichen die Eierdiebe umher, immer auf der Suche nach dem nächsten Versteck, das sie ihrer kleinen Beute berauben können.
Die Kinder sind in ihr Spiel und die Aufregung des Tages vertieft. Sie ahnen in ihrer kindlichen Unschuld nichts von den heimlichen Dieben in ihrer Mitte. Die Alten hingegen, erfüllt von einer fast kindlichen Freude über jeden gelungenen Coup, fühlen sich in ihre eigene Kindheit zurückversetzt – eine Zeit, in der das Osterfest noch voller Magie und unerwarteter Überraschungen war.
Doch hinter diesem schelmischen Treiben verbirgt sich auch eine tiefere Sehnsucht, ein Wunsch, die Vergänglichkeit der Zeit für einen Moment aufzuhalten und das Gefühl der Leichtigkeit und des unbeschwerten Glücks, das mit der Ostertradition einhergeht, erneut zu erleben. In den leisen Schritten des greisen Paares, das am Ostersonntag durch das Rosental schleicht, spiegelt sich das bittersüße Bewusstsein, dass die Zeit unaufhaltsam fortschreitet, doch auch die Erkenntnis, dass es nie zu spät ist, für einen Augenblick die Regeln zu brechen und sich dem Spiel hinzugeben.
Hundertjährige hetzen Hasen
Inmitten des Osterspektakels, während das greise Paar gerade dabei ist, einen weiteren Fund an sich zu reißen, geschieht Unerwartetes. Aus dem dichten Unterholz des Rosentals in Leipzig-Gohlis stürzt der alarmierte Osterhase hervor. Mit empörtem Blick und aufgebrachtem Hüpfen stellt er sich dem Diebespaar in den Weg.
Die Szene, fast märchenhaft in ihrer Absurdität, erreicht einen Höhepunkt, als der Osterhase beginnt, das Paar mit Vorwürfen zu überhäufen, ungläubig über das frevelhafte Treiben der beiden.
Ohne zu zögern und mit einer Präzision, die ihr hohes Alter Lügen straft, ziehen der Mann und die Frau synchron Karottenwerfer aus ihren Lederholstern – jene mythischen Waffen, von denen man dachte, sie existierten nur in den Legenden alter Ostererzählungen. Mit einem flinken Griff laden sie ihre rauchenden Colts mit speziell präparierten, vergifteten Mohrrüben. Der Osterhase, der einen solchen Verrat in seinem friedvollen Rosental noch nie erlebt hat, weicht zunächst erschrocken zurück.
Was als friedliche Osterjagd begann, verwandelt sich nun in ein wildes Duell unter den blühenden Bäumen des Parks. Der Osterhase, der sich plötzlich in einer Szene wiederfindet, die eher einem Spaghetti-Western als einem Frühlingsfest gleicht, muss all seine Geschicklichkeit aufbringen, um den fliegenden Karotten auszuweichen. Mit akrobatischen Sprüngen und rasanten Sprints zwischen den Bäumen hindurch versucht er, dem Beschuss zu entgehen, während er zugleich versucht, das Paar mit eindringlichen Appellen zum Innehalten zu bewegen.
Doch das greise Paar, nun vollends in ihre Rolle als Osterbanditen geschlüpft, lässt sich nicht beirren. Sie feuern Salve um Salve ab, entschlossen, ihre Beute um jeden Preis zu verteidigen und den Osterhasen auszulöschen. Die Luft im Rosental ist erfüllt vom Zischen der Karotten und den Ausrufen des empörten Osterhasen.
Die Szene erreicht schließlich ihren Höhepunkt, als – ganz unerwartet – ein Gefühl der Absurdität die Oberhand gewinnt. Die Erkenntnis der beiden Alten, dass sie, ein greises Paar, sich in einem Karottenduell mit dem legendären Osterhasen selbst befinden, bringt das Geschehen zum Erliegen.
Beide senken ihre furchteinflößenden Waffen. Ein Lächeln breitet sich auf ihren Gesichtern aus. Der Osterhase, nun ebenfalls von der Lächerlichkeit der Situation erfasst, kann nicht anders, als laut zu lachen.
In einer unerwarteten Wendung der Ereignisse endet der Konflikt statt mit Sieg oder Niederlage mit einem gemeinsamen fröhlichen Gelächter, das durch das Rosental hallt – ein Zeugnis dafür, dass selbst die bizarrsten Begegnungen zu Osterzeiten letztendlich die Freude und den Zauber des Frühlingsfeierns widerspiegeln.
Frohe Ostern! 🙂
Nur im Lachen der Beiden liegt ihre Weisheit von Alten, die einfach nur weiter leben wollen, auch wenn ihr Tun paradox ist tun sie es unverändert weiter kichernd, hüpfend, springend, laufend weil sie Hasen sind, nur Osterhasen klar, aber Hasen, mehr nicht und so so viel – ihr menschliches Ostern trotz der Bomben und Raketen mit Toten hinter der Wiese der Frühlingsblumen.
Duperschön diese skurrile Geschichte!
Wenn man unbedingt wollte, direkt philosophisch das Ganze betrachten! Mit der Wirklichkeit vergleichen und … aber nein wunderbare Auflösung, dass niemand dem Reiz des Frühlings widerstehen kann, möge er noch so verkniffen sein!
Wunderbare Geschichte!
Sehr schöne Ostergeschichte